Der Leiter der türkischen Hilfsorganisation IHH, Bülent Yıldırım, hat zu einem Marsch zur Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der südtürkischen Provinz Adana aufgerufen, um für einen Waffenstillstand zwischen Israel und Palästina zu plädieren. Die Aktion ist für den kommenden Freitag geplant. Die Demonstranten sollen von Istanbul zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik in Adana ziehen, wo amerikanische Truppen stationiert sind.
„Wir werden mit Hunderttausenden von Menschen zur Luftwaffenstützpunkt Incirlik marschieren“, sagte er am Dienstag. „Kinder sterben. Wenn ihr schweigt, wird dasselbe unseren Kindern widerfahren.“
Yıldırım forderte außerdem das türkische Parlament auf, eine Agenda zur Schließung der US-Basen in Incirlik und Kürecik zu erstellen. Er ermutigte alle Akteure, Druck auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu auszuüben, um einen Waffenstillstand im belagerten Gazastreifen zu erreichen.
Der Leiter der Hilfsorganisation IHH betonte die Notwendigkeit der unverzüglichen Einrichtung eines humanitären Korridors. Er lobte die Bemühungen jener, die weltweit Maßnahmen ergriffen haben, um den Krieg zu beenden.
Falls der humanitäre Korridor nicht geöffnet wird, plane die IHH in den kommenden Tagen Aktivisten aus der ganzen Welt nach Ägypten einzuladen und Schiffe zu organisieren, um humanitäre Hilfe nach Palästina zu bringen, fügte Yıldırım hinzu.
Mehr als 8.700 Palästinenser durch Israels Angriffe getötet
Israel fliegt erneut massive Angriffe auf den Gazastreifen und dringt in den Norden auch mit Bodentruppen ein. Erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Widerstandsorganisation Hamas, aber es werden auch Zivilisten getötet. Rund 1,4 Millionen Menschen sind bereits in den Süden der Enklave geflüchtet. Die Einfuhr von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff wird von Israel behindert. Auch Hilfslieferungen werden festgehalten.
Nach Angaben der Behörden in Gaza wurden dort seit dem 7. Oktober mehr als 8.796 Menschen getötet, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. Zehntausende weitere wurden demnach verletzt.