Eine norwegische Hilfsorganisation hat davor gewarnt, dass der Gazastreifens wegen des Kriegs unbewohnbar wird. Ahmed Bayram vom Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira am Sonntag, die Organisation sei seit eineinhalb Jahrzehnten aktiv im Gazastreifen. Die rund 50 NRC-Mitarbeiter hätten das Leid der palästinensischen Bevölkerung am eigenen Leib erfahren.
„Sie erfahren Verlust, Trauer, Vertreibung und natürlich Angst“, sagte Bayram. Ihre Kinder hätten seit 100 Tagen keine Nacht durchgeschlafen und erlebten einen Mangel an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser.
„Dieser sehr dunkle Moment erinnert uns daran, dass Gaza aus militärischen Gründen, für die Zivilisten den Preis bezahlen, unbewohnbar gemacht worden ist“, sagte Bayram. Er rief zu einem Ende des Blutvergießens auf.
Vernichtungskrieg gegen Gaza
Israel hatte vor rund drei Monaten die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel weiterhin behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher fast 24.000 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.