Der türkische Außenminister Hakan Fidan / Photo: AA (AA)
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Nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad hat der türkische Außenminister Hakan Fidan die Rolle des syrischen Volkes bei der Gestaltung der künftigen Regierung hervorgehoben. Das syrische Volk werde die Zukunft seines Landes selbst gestalten, sagte Fidan am Sonntag bei einer Pressekonferenz am Rande des Doha-Forums 2024 in Katar. Teil dieses Prozesses seien auch die Millionen von geflüchteten Syrern im Ausland, die nun sicher nach Hause zurückkehren könnten.

Fidan sagte, zuvor seien zahlreiche Initiativen Ankaras, um mit dem syrischen Regime eine politische Lösung zu finden, gescheitert. Zuletzt habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan dem Regime vergeblich „die Hand ausgestreckt“.

Fidan fordert Bemühungen für nationale Einheit Syriens

Im weiteren Verlauf sei es wichtig, die nationale Einheit Syriens sicherzustellen, betonte Fidan. Ankara werde die „Einheit, Souveränität und territoriale Integrität Syriens“ unterstützen. „Türkiye wird weiterhin mit seinen Nachbarländern und der künftigen Regierung zusammenarbeiten, um Syrien wiederaufzubauen“, sagte der türkische Außenminister.

Fidan forderte außerdem eine internationale Zusammenarbeit beim Übergangsprozess in Syrien. Regionale und andere Akteure müssten „besonnen und umsichtig“ vorgehen, damit die Region nicht in eine weitere Instabilität gestürzt werde. Der türkische Außenminister erinnerte zudem an „chemische Waffen“ des Regimes, die nun sichergestellt werden müssten.

Fidan warnte zudem vor einer bestehenden Bedrohung durch Terrorgruppen. Das „neue Syrien“ dürfe keine Bedrohung für seine Nachbarstaaten darstellen. Damit dürfte Fidan unter anderem den syrischen PKK-Ableger YPG im Norden Syrien gemeint haben. Auch die Terrorgruppe Daesh war lange in dem Gebiet aktiv.

Eine geeinte Opposition

Mit Blick auf die derzeit unklare Lage nach dem Umsturz in Syrien warnte Fidan vor Racheakten. Alle Gruppen und Minderheiten müssten geschützt und gleichbehandelt werden. Es dürfe kein unterschied gemacht werden, ob „Christ, Nicht-Muslime oder Kurde“.

Die Außenminister von Türkiye, Russland und dem Iran waren im Rahmen des Doha-Forums in der katarischen Hauptstadt zusammengekommen, um die jüngsten Entwicklungen in Syrien zu besprechen. Auch die Außenminister von Katar, Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten und dem Irak nehmen am Doha-Forum teil.

TRT Deutsch