Der brasilianische Präsident Lula da Silva hat dem UN-Sicherheitsrat Versäumnisse im Zusammenhang mit den anhaltenden Angriffen Israels auf Gaza vorgeworfen. Die Entscheidungen des Gremiums würden nicht „respektiert“, bemängelte er am Freitag in einem Interview mit Al Dschasira.
Bei der der Führung des UN-Sicherheitsrats fehle es an „Vernunft und Autorität“. „Wenn wir echte Führer hätten, wenn wir ein Gremium hätten, das Entscheidungen trifft, die respektiert und befolgt werden (…), dann hätten wir diesen Krieg nicht“, betonte Lula.
Mit Blick auf die aktuelle Situation im Gazastreifen sprach Lula von einem „Wahnsinn“. Er betonte, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung habe, kritisierte aber die Tötung von Frauen und Kindern.
Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.