Das türkische Außenministerium hat Besorgnis über die jüngsten Übergriffe von Israelis auf den Al-Aqsa-Moschee-Komplex im besetzten Ost-Jerusalem geäußert. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung bezeichnete das Ministerium die Übergriffe auf den für Muslime heiligen Ort als „inakzeptabel”. Das „Heiligtum“ und der „historische Status quo“ dürften nicht verletzt werden.
„Wir bekräftigen unseren Aufruf an die israelische Regierung, alle provokativen Aktionen zu unterlassen, die die Spannungen vor Ort verschärfen würden, heißt es weiter. Ankara erwarte, „dass die notwendigen Schritte in dieser Hinsicht umgehend unternommen werden“.
Während des jüdischen Feiertags Sukkot am Sonntag waren mehr als 1100 israelische Siedler unter Polizeischutz auf das Gelände der Al-Aqsa-Moschee eingedrungen. Sie marschierten durch das Mughrabi-Tor und besetzten die Innenhöfe der Moschee, einige führten religiöse Rituale durch. Israelische Truppen gingen gegen die Palästinenser vor, die gegen die Erstürmung protestierten. Berichten zufolge wurden dabei zwei Personen festgenommen.
Trotz internationaler Proteste dulden die israelischen Behörden seit 2003 den Marsch radikaler Siedler durch den Hof der Al-Aqsa-Moschee. Für Muslime ist der Hügel mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina. Ost-Jerusalem wird seit dem Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt. 1980 wurde die gesamte Stadt annektiert. Die israelische Besetzung wird international als völkerrechtswidrig eingestuft.