Vor der tunesischen Küste sind nach Angaben des Roten Halbmondes mindestens 43 Migranten bei einem Schiffsunglück ertrunken. Sie hätten versucht, von Libyen aus über das Mittelmeer nach Italien und damit in die Europäische Union zu gelangen, teilte der tunesische Ableger der Hilfsorganisation am Samstag mit. 84 Menschen seien von der Marine gerettet worden. Das Boot sei in Suwara an der nordwestlichen Küste Libyens gestartet. An Bord seien Menschen aus Ägypten, Sudan, Eritrea und Bangladesch gewesen.
Hunderttausende Menschen haben sich in den vergangenen Jahren über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa gemacht, oft fliehen sie vor Konflikten und Armut in ihrer Heimat. Meist stammen die Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten.
In den vergangenen Wochen hat es vor der tunesischen Küste bereits mehrere Schiffsunglücke gegeben, bei denen Dutzende Menschen ertrunken sind. Erst Anfang Juni kamen mehr als 20 Migranten aus Afrika ums Leben. Auch sie wollten nach Italien.
Da sich das Wetter während des Sommers verbessert hat, versuchen zahlreiche Menschen über den gefährlichen Seeweg in kleinen, oft überfüllten und kaum seetauglichen Booten von Afrika nach Europa zu gelangen. Meist starten sie von Tunesien und Libyen aus in Richtung Italien. Häufig ist die italienische Insel Lampedusa das Ziel. In den vergangenen Jahren waren weniger Menschen in Italien angekommen, doch seit 2021 werden es wieder mehr. Nach Angaben des Innenministeriums in Rom erreichten seit Jahresbeginn fast 19.800 Migranten Italien, im selben Zeitraum 2020 waren es rund 6700.
Reuters
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