Türkiye hat wegen der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen den gesamten Handel mit Israel eingestellt. „Die Aus- und Einfuhren in Verbindung mit Israel wurden ausgesetzt“, erklärte das türkische Handelsministerium am Donnerstag. Ankara werde die neuen Maßnahmen so lange anwenden, „bis die israelische Regierung eine ununterbrochene Versorgung des Gazastreifens mit humanitärer Hilfe zulässt“. Die unnachgiebige Haltung Israels und die sich verschlechternde Lage im Gazastreifen seien die Gründe für den Handelsstopp.
Bereits im vergangenen Monat hatte Türkiye wegen des Gaza-Krieges Handelsbeschränkungen gegen Israel verhängt, unter anderem für Stahl, Düngemittel und Flugzeugtreibstoff. Dies war die erste größere Maßnahme der türkischen Regierung gegen Israel in dem seit rund sieben Monaten andauernden Gaza-Krieg. Das NATO-Land Türkiye hat Israel wiederholt für sein brutales Vorgehen im Gazastreifen scharf verurteilt.
Ankara kündigte am Mittwoch an, sich der Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel anschließen zu wollen. Man werde die juristischen Details der Klage noch abschließen. Südafrika hatte Israel Ende Dezember vor dem Internationalen Gerichtshof wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Völkermord-Konvention im Gaza-Krieg verklagt. Das UN-Gericht ordnete in einer vorläufigen Entscheidung an, dass Israel Schutzmaßnahmen zur Verhinderung eines Völkermordes ergreifen müsse.