Wegen Beteiligung am vereitelten Putschversuch im Juli 2016 in der Türkei hat ein Gericht in Ankara mehrere frühere Militärangehörige zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Das sagte ein Anwalt des türkischen Präsidialamts am Mittwoch.
Die Urteile sind Teil eines Mammutverfahrens gegen 497 Verdächtige – wovon zahlreiche im Laufe ihrer Militärkarriere Teil der Präsidentengarde waren.
Die Nachrichtenagentur Anadolu hatte zunächst über die Verurteilung von vier Ex-Soldaten zu lebenslangen Haftstrafen berichtet. Demnach wurden die Angeklagten unter anderem des Versuchs schuldig befunden, die verfassungsgemäße Ordnung zu brechen und den Staatschef umzubringen.
Die Staatsanwaltschaft legte den Angeklagten laut Anadolu zur Last, dass sie Journalisten des öffentlich-rechtlichen Senders TRT gezwungen haben, eine Nachricht der Putschisten zu verbreiten.
Der Putschversuch, für den der Sektenführer Fetullah Gülen als Drahtzieher verantwortlich gemacht wird, ereignete sich in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016. Eine ins türkische Militär infiltrierte Gruppe der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) versuchte damals, die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Bei dem Putschversuch kamen insgesamt 248 Menschen ums Leben, darunter 24 Putschisten.