Der Sitzstreik der „Mütter von Diyarbakır“ in Türkiye gegen die Terrororganisation PKK und die Partei HDP geht weiter. In Muş protestierten Familien am Mittwoch vor dem Parteibüro der HDP in der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung. Die Familien hielten Fotos ihrer Kinder hoch und appellierten an ihre Kinder, sich aus den Fängen der Terrororganisation zu befreien und sich in die Obhut der türkischen Behörden zu begeben. Mutter und Demonstrantin Gülbahar Teker erklärte gegenüber Journalisten, sie setze ihren Protest in den Provinzen Muş und Diyarbakır fort. Nach eigenen Angaben ist sie bereits seit zwei Jahren in Muş bei den Protesten dabei. Teker übte scharfe Kritik an den Entführern der Kinder: „Wir warten alle auf unsere Kinder. Wir sind hier, bis kein einziges Kind mehr in den Bergen ist.“ Eine weitere Demonstrantin, Ayten Koçhan, erklärte, sie könne die Sehnsucht nach ihrem Sohn nicht mehr ertragen: „Ich habe meinen Sohn seit acht Jahren nicht mehr gesehen. Wir wollen unsere Söhne von der PKK und HDP zurück. Sie sollen uns unsere Söhne geben.“ Es hätten genügend Mütter und Väter Tränen vergossen.
Seit 2019 protestieren Familien gegen PKK und HDP
Auch Vater Şemsettin Özcan erklärte, die Demonstranten seien entschlossen, ihren Protest vor der HDP fortzusetzen. Die HDP diene als politischer Arm der Terrororganisation PKK und vermittle die Kinder an die Organisation. „Die HDP hat uns unsere Kinder weggenommen und sie der PKK gegeben. Wir werden solange vor der HDP stehen, bis sie uns unsere Kinder zurückgeben“, bekräftigte Özcan.
Seit dem 3. September 2019 protestieren Familien, deren Kinder von der Terrorgruppe PKK entführt oder zwangsrekrutiert wurden, vor den Büros der „Demokratischen Volkspartei“ (HDP) in Diyarbakır und weiterer Städte im Osten des Landes. Die HDP selbst behauptet, als Partei die Kurden in Türkiye zu vertreten. Sie steht jedoch in der Kritik – wegen Verbindungen zur Terrororganisation PKK.
Die „Mütter von Diyarbakır“ und andere Kritiker werfen der Partei vor, der politische Arm der Terrororganisation PKK/YPG zu sein und Mitverantwortung für die Entführungen ihrer Kinder zu tragen. Die Proteste haben sich seither auf andere türkische Provinzen mit kurdischer Bevölkerung ausgeweitet, darunter Van, Muş, Şırnak und Hakkari.