Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) plädiert im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine allgemeine Impfpflicht. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montagsausgabe): „Ich spreche mich für eine solche Verpflichtung in Deutschland aus.“ Dass die Impfquote nur langsam steige, sei „ärgerlich“. Impfen rette Leben und bedeute Solidarität. Dies entspreche „den Maßstäben des vernünftigen Bürgers und der Ethik des Islam“.
Nach Angaben Mazyeks liegt die Impfquote unter muslimischen Bürgern leicht über dem allgemeinen Durchschnitt. In manchen Gemeinden seien es nach eigenen Erhebungen 90 Prozent und mehr. Zugleich betonte der ZMD-Vorsitzende jedoch: „Wir müssen noch mehr werben und noch mehr Moscheen gewinnen, dabei mitzumachen.“ Bereits seit dem Sommer läuft eine Impfkampagne des ZMD, zu der regelmäßige Freitagspredigten, Aufklärungsveranstaltungen und Schulungen von Multiplikatoren gehören.
Laut den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland 71,2 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 38,7 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die hohe Zahl von Ungeimpften bereitet Experten nicht zuletzt auch wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus große Sorgen. Im Bundestag wird deshalb über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht beraten.
3 Jan. 2022
AFP
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