In Deutschland werden zu wenige Wohnungen gebaut, aber werden auch nicht mehr so viele abgerissen oder umgewidmet wie früher. / Photo: DPA (dpa)
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Die Zahl der Wohnungsabrisse in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 1992 gesunken. Knapp 16.500 Wohnungen wurden 2022 abgerissen oder zu Gewerbeflächen umfunktioniert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Hauptgrund für den Abriss von Gebäuden sind demnach Pläne für Neubauten.

Etwa die Hälfte der weggefallenen Wohnungen musste demnach neuen Gebäuden weichen, mehr als drei Viertel dieser Neubauten waren als reine Wohngebäude angelegt. In 37 Prozent der Fälle wurden die frei gewordenen Flächen laut Statistischem Bundesamt anschließend gewerblich genutzt.

Die Abrisse und Umwidmungen betrafen vor allem ältere Gebäude. Mehr als die Hälfte von ihnen wurde zwischen 1949 und 1986 gebaut, knapp ein weiteres Drittel bis 1948. Die meisten von ihnen waren im Privatbesitz.

Bundesregierung hat ihr Bauziel verfehlt

Neu gebaut wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 295.300 Wohnungen, die Zahl der Wohnungen stieg insgesamt leicht auf rund 43,4 Millionen. Die Bundesregierung verfehlte ihr Bauziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr damit deutlich.

Der Wohnungsbau in Deutschland ist wegen hoher Baukosten und hoher Bauzinsen im Abwärtstrend. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden nur 135.200 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang um 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

dpa