Innerhalb der Union regt sich Widerstand gegen die von der Koalition angepeilte Frauenquote für Unternehmensvorstände. „Wir brauchen ein Stoppschild, um die freiheitlich-soziale Marktwirtschaft nicht durch noch mehr Überregulierung in Frage zu stellen. Deshalb werden wir alles dafür tun, um diese Vorstandsquote zu verhindern“, sagte der Vizechef des Parlamentskreises Mittelstand (PKM), Hans Michelbach (CSU), der „Saarbrücker Zeitung“.
Die schwarz-rote Koalition hatte sich am Freitagabend grundsätzlich auf eine verbindliche Frauenquote in Vorständen geeinigt. Demnach muss in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern spätestens ab einer Neubesetzung ein Mitglied eine Frau sein. Die Einigung soll in den kommenden Tagen den Koalitionsspitzen zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden.
Zu befürchten sei, dass es sich bei der Vorgabe nur um eine Hintertür handele, „durch die die Quote dann auf immer mehr Betriebe ausgeweitet wird“, sagte Michelbach. Am Ende seien dann auch die mittelständischen Unternehmen betroffen und nicht mehr nur die großen Aktiengesellschaften. „Die Union hat schon zu viele Grundsatzpositionen einem wankelmütigen Zeitgeist geopfert“, so der CSU-Politiker.
23 Nov. 2020
Widerstand in der Union: Wirtschaftsflügel gegen Frauenquote für Vorstände
Teile der Union wollen die Frauenquote für Unternehmensvorstände stoppen. Vor allem der Parlamentskreis Mittelstand ist dagegen. Am Ende werde die verbindliche Quote auf mittelständische Unternehmen ausgeweitet, so die Befürchtung des Vizechefs.
dpa
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