Trotz der Cannabis-Legalisierung sollen Joints an deutschen Bahnhöfen tabu sein - die Deutsche Bahn passt ihre Hausordnung entsprechend an. „Abgeleitet vom gesetzlichen Verbot von Cannabis-Konsum tagsüber in Fußgängerzonen oder im Umfeld von Schulen und Spielplätzen möchten wir unsere Reisenden, vor allem Kinder und Jugendliche, an unseren Bahnhöfen schützen. Deshalb werden wir den Konsum von Cannabis in unseren Bahnhöfen generell untersagen. Dafür passen wir unsere Hausordnung zeitnah an“, sagte eine Bahnsprecherin der „Bild am Sonntag“.
Die neue Hausordnung soll demnach in rund vier Wochen fertig und rechtsgültig sein. Ab Juni verfolge die Bahn Verstöße dann, zuvor würden Bahn-Mitarbeiter die Reisenden mit „freundlichen Aufforderungen und Hinweisen“ bitten, das Konsumieren von Cannabis zu unterlassen.
Das gilt auch für die Raucherbereiche, die es an manchen Bahnhöfen gibt, wie die Bahn der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Auf deutschen Bahnhöfen gibt es bereits ein generelles Rauchverbot, ausgenommen sind nur gekennzeichnete Bereiche. Cannabis zu konsumieren soll aber auch dort untersagt sein.
Am 1. April trat in Deutschland nach jahrzehntelangen Diskussionen eine Teillegalisierung von Cannabis in Kraft. Seitdem sind Anbau und Konsum der Droge unter bestimmten Bedingungen nicht mehr verboten. In Tabuzonen wie etwa der Nähe von Schulen bleibt der Konsum von Cannabis jedoch weiterhin untersagt. Je nach Bundesland gibt es dabei unterschiedlich hohe Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten.