Die umstrittene Ex-Unionspolitikerin Erika Steinbach sorgt mit einem Tweet über arabischstämmige Corona-Patienten für Empörung. „Von verschiedenen Seiten habe ich glaubhaft gehört, dass „50% der Covid-Patienten in Krankenhäusern aus dem arabischen Raum stammen“, schrieb die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung am Donnerstag. Dabei gab sie jedoch keine Quellen an.
Steinbach beschuldigte außerdem die Medien der selektiven Berichterstattung. „Wäre eine reizvolle Aufgabe für unsere so fleißigen Netzwerk-Journalisten. Werden die aber nicht machen.“
Viele Nutzer kritisierten die Aussagen Steinbachs. Gegenwind kam unter anderem vom prominenten Darmstädter Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Cihan Çelik. Er sprach von „rassistischen Reflexen“ und verwies auf seine Aussagen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). In dem Artikel erklärt er, weshalb Minderheiten weltweit von der Pandemie besonders betroffen sind und dass Rechtspopulisten diesen Umstand aufgreifen und uminterpretieren könnten.
Erika Steinbach ist ehemalige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Die frühere Bundestagsabgeordnete war 2017 aus der CDU ausgetreten, unter anderem aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Seit März 2018 ist die ehemalige CDU-Politikerin die Vorsitzende der Desiderius-Erasmus-Stiftung. Diese war Mitte 2018 von der AfD offiziell als parteinahe Stiftung anerkannt worden.