Der Religionspsychologe Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen sieht bei der Klimaaktivisten-Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ Parallelen zu religiösen Sekten.
Utsch sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag), die Bewegung verwende „religiös aufgeladene Sprachbilder, um ihren Anliegen Aufmerksamkeit und Nachdruck zu verleihen“. Damit schüre sie „apokalyptische Endzeitängste, wenn die Rede von 'letzte
Generation', 'Weltuntergang' oder 'Selbstaufopferung' ist“.
Der Religionspsychologe Utsch schränkte jedoch ein, dass die Bewegung derzeit vielfältig und nicht zentral gesteuert sei. In diesem Zusammenhang greife der Sektenvergleich nicht. Derzeit sei angesichts von radikalen und moderaten Strömungen der genaue Kurs der
Bewegung noch nicht abzusehen.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ hatten in den vergangenen Wochen bundesweit immer wieder Autobahnen und andere Hauptverkehrsadern blockiert, zuletzt am Montag Teile des Hamburger Hafens. Am Sonntag war ein „Ultimatum“ der Aktivisten an die
Bundesregierung ausgelaufen. Darin hatte die Gruppe weitere Aktionen angekündigt, falls kein Zeitplan für ein „Essen-Retten-Gesetz“ vorgelegt werde.
22 Feb. 2022
Religionspsychologe bescheinigt Klima-Radikalen „Parallelen zu Sekten“
Wie stark ist die Ähnlichkeit von Teilen der Klimaschutz-Bewegung zu religiösen Endzeitsekten? Stärker als manche denken mögen, erklärt ein Religionspsychologe mit Blick auf die selbernannte „Letzte Generation“, die derzeit Verkehrswege blockiert.
epd
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