27.11.2021, Ukraine, ---: Eine Hand hält vor der Aufschrift „Omicron (B.1.1.529): SARS-CoV-2“ eine Spritze hoch. (dpa)
Folgen

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, rechnet mit möglichen neuen Impfstoffen gegen die Omikron-Variante des Coronavirus erst in Monaten. „Drei bis sechs Monate dürften die Hersteller im Labor brauchen. Das ist nicht ganz trivial: Sie müssen einen Impfstoff kreieren, der gegen Omikron und Delta wirkt, denn noch ist Delta weit verbreitet“, sagte Mertens der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Dann stehe noch die Zulassung an. „Die Frage ist, ob die Behörden komplett neue Zulassungsstudien verlangen oder ein schnelles Zulassungsverfahren wählen“, sagte er. Dass ein neuer Impfstoff im Kampf gegen die Variante nötig sei, halte er durchaus für möglich: „Omikron hat viele Änderungen am Spike-Protein, das könnte es den Antikörpern schwerer machen, gegen das Virus vorzugehen.“ „Boostern lohnt auf jeden Fall“ Trotz eines möglichen neuen Impfstoffes sollten Bürger jetzt eine Auffrischungsimpfung erhalten, betonte Mertens: „Boostern lohnt auf jeden Fall. Der Kampf gegen die Delta-Variante geht weiter. Und es wäre kein Problem, sich wenige Monate nach der Booster-Impfung erneut impfen zu lassen, um sich gegebenenfalls vor Omikron zu schützen.“ Der Stiko-Chef warnte auch davor, Südafrika zu stigmatisieren, wo die Omikron-Variante zuerst entdeckt worden war: „Südafrika sequenziert sehr professionell, deshalb wurde Omikron dort entdeckt. Wo die Variante herkommt, weiß keiner. Womöglich ist sie durch Mutation in immungeschwächten Menschen entstanden, bei denen sich Viren mangels Gegenwehr besonders heftig und lange vermehren.“ Die neue Variante schürt weltweit Sorgen, allerdings ist es laut Experten noch zu früh, um sagen zu können, welche Auswirkungen sie auf die Pandemie haben wird. Wegen der vielen Mutationen wird befürchtet, dass die Omikron-Variante leichter übertragbar und resistenter gegen Impfungen sein könnte. Dies muss sich aber erst noch bestätigen.

AFP