Die Bundesanwaltschaft hat in Bochum, Hamburg und Heidelberg zwei Männer und eine Frau festnehmen lassen, die Mitglieder der linksextremistischen Terrororganisation DHKP-C sein sollen. Es handle sich um einen deutschen und einen türkischen Staatsbürger sowie eine Türkin, erklärte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe. Ihnen wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
In Europa um Geld und Kämpfer geworben
Die DHKP-C habe sich zum Ziel gesetzt, den türkischen Staat mittels „bewaffneten Kampfs“ zu beseitigen, erklärte die Bundesanwaltschaft. Sie habe in der Türkei bereits seit den 1970er Jahren zahlreiche Anschläge verübt. Die Auslandsorganisation in Europa diene als sicherer Rückzugsraum. Sie unterstütze die Finanzierung der terroristischen Aktivitäten und die Beschaffung von Waffen. Zudem würden hier Kämpfer rekrutiert und ausgebildet.
Die Frau, Özgül E., soll ab 2017 „Deutschlandverantwortliche“ der Organisation gewesen sein. Sie habe die Beschaffung von Finanzmitteln und die Organisation von Veranstaltungen koordiniert, erklärte die Bundesanwaltschaft. Außerdem soll sie bei der Beschaffung von gefälschten Papieren geholfen und Schleusermöglichkeiten mit erschlossen haben.
Stark vernetzt im Ausland
Serkan K. soll „Regionsverantwortlicher Nord“ und Ihsan C. verantwortlich für Süddeutschland gewesen sein. Alle drei säßen inzwischen in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Die DHKP-C verfolgt eine marxistisch-leninistische Ideologie. Zu Zeiten des Kalten Kriegs war sie besonders aktiv. Die Organisation verfügt über eine breite Organisationsstruktur im Ausland. Die DHKP-C wird in der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.