Stephan E., Tatverdächtiger im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke (dpa)
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Der mutmaßliche Komplize des Hauptverdächtigen im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat einem Medienbericht zufolge in der Rüstungsindustrie gearbeitet. Markus H. sei deshalb im vergangenen Jahr von Verfassungsschutz und Polizei überprüft worden, berichteten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und das Portal „Zeit Online“. Im Rahmen dieser „Sicherheitsüberprüfung“ habe das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel dem Verfassungsschutz mitgeteilt, zu H. lägen „keine aktuellen staatsschutzpolizeilichen Erkenntnisse“ vor. Die Antwort der Polizei erfolgte dem Bericht zufolge fünf Tage nach dem tödlichen Attentat auf Lübcke. Zu diesem Zeitpunkt wurde demnach noch nicht gegen H. wegen Beihilfe zum Mord ermittelt. Er soll in einem Rüstungsunternehmen in der Produktion von Fahrzeugen gearbeitet haben, wie ein Sprecher des Unternehmens NDR und „Zeit Online“ sagte. Von einer rechtsextremistischen Gesinnung des Manns habe der Konzern nichts gewusst. In dem Unternehmen habe H. weder Zugang zu sensiblen Dokumenten noch zu Waffen gehabt. Weder das Bundesamt für Verfassungsschutz noch die hessische Polizei wollten sich laut NDR und „Zeit Online“ zu den Details der „Sicherheitsüberprüfung“ äußern. Laut dem Bericht war die Überprüfung durch den Verfassungsschutz zum Zeitpunkt von H.s Festnahme noch nicht abgeschlossen. Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni tot auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha gefunden worden. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat aus. Der Hauptverdächtige Stephan E. gestand die Tat zunächst, widerrief sein Geständnis aber nach wenigen Tagen wieder. Zuletzt bezichtigte E. seinen mutmaßlichen Komplizen H., den tödlichen Schuss abgegeben zu haben.

AFP