Über diese Seite sollen Intensivmediziner angesichts der gestiegenen Nachfrage in der Corona-Krise unkompliziert Kapazitäten abfragen können. Doch viele Einträge werden nicht aktualisiert oder es werden falsche Angaben gemacht, wie aus einem Bericht von Radio Berlin Brandenburg (rbb) hervorgeht.
Demnach gab es allein in Berlin am 01. April vier Klinken mit Daten vom 18. März. In Brandenburg gebe es drei weitere Kliniken mit veralteten Datenangaben. Die Anästhesiologie des Charité-Campus Benjamin Franklin in Berlin habe zuletzt vor mehr als einer Woche aktuelle Zahlen gemeldet.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) habe auf Anfrage von rbb die Versäumnisse bestätigt.
Die Verantwortung für richtige Angaben liege bei den Einrichtungen selbst: „Wir haben hier Angaben von mehr als 1.000 Kliniken. Wir können unmöglich nachhaken, wer seine Daten wie aktuell hält.“
Den Informationen zufolge versäumen vor allem zahlreiche Großkrankenhäuser ihre Meldepflicht - obwohl sie über genug Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten verfügten.
In dem Intensivregister werden mehr als tausend Kliniken zentral erfasst, um eine Versorgung der Covid-19-Patienten mit Intensivbetten und Beatmungsgeräten sicherzustellen.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte bereits mehrmals erklärt, das in der nächsten Zeit mit einem steigenden Bedarf an Intensiv- und Beatmungskapazitäten zu rechnen sei.