Finnlands Präsident Sauli Niinistö sieht für einen Nato-Beitritt seines Landes keine Notwendigkeit mehr zu einem Referendum oder einer offiziellen Meinungsumfrage. Es sei bereits klar, dass die Bevölkerung mehrheitlich hinter einem Beitritt des Landes zu dem Verteidigungsbündnis stehe, sagte Niinistö im Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Yle. Bis Ende vergangenen Jahres habe er dazu eine andere Meinung gehabt, doch das habe sich inzwischen geändert, so der Staatschef des skandinavischen Landes.
Niinistö betonte aber, es sei wichtig, dass sich Finnland in dieser Frage mit Schweden abstimme und die beiden Länder zu demselben Schluss kämen. Er habe sich dazu bereits mehrfach mit der schwedischen Premierministerin Magdalena Andersson beraten, weitere Gespräche stünden an.
Niinistö selbst hat bislang keine klare Position in der Frage zu einer Nato-Mitgliedschaft Finnlands bezogen. Jüngsten Umfragen zufolge sprechen sich inzwischen aber bis zu 62 Prozent der Finnen für einen Nato-Beitritt ihres Landes aus. Auch in Schweden ist eine Debatte darüber entbrannt. Die dortige Regierung ist aber bislang noch gegen eine Mitgliedschaft.
Finnland und Schweden sind bislang keine Nato-Mitglieder, allerdings enge Partner der Militärallianz. Finnland grenzt auf 1300 Kilometern Länge an Russland und ist somit das EU-Land mit der längsten Grenze zu dem Riesenreich.
dpa
Ähnliche Nachrichten
Bundeswehrverband fordert Konsequenzen aus Ukraine-Krieg
Im Kriegsfall nicht verteidigungsfähig: Der Bundeswehrverband fordert Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg und der ausgerufenen Zeitenwende. Der Vorsitzende Wüstner kritisiert die Politik für den „desaströsen Zustand“ der deutschen Streitkräfte.
Auswärtiges Amt beobachtet Lage in Russland und verschärft Reisehinweise
Das Auswärtige Amt hat vor Reisen nach Russland gewarnt, nachdem Wagner-Söldner wichtige Militäreinrichtungen in Rostow besetzt haben. Auch in Moskau sei die Lage angespannt. Reisende sollten staatliche und militärische Einrichtungen meiden.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.