Immer mehr Express-Lieferdienste machen den hiesigen Supermärkten Konkurrenz. Neben Gorillas, Flink und Picnic möchte nun auch der türkische Branchenpionier Getir in Deutschland durchstarten. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ am Sonntag berichtete, steht der Lieferriese kurz vor dem Markteintritt. Getir hatte bereits im April angekündigt, eine Niederlassung in Berlin gründen zu wollen.
Getir will laut Bericht in zwei Jahren Kunden in zehn Städten bedienen. Dazu hatte das Unternehmen bereits im Februar eine GmbH gegründet. Das Unternehmen verfolgt ein ambitioniertes Ziel: die Marktführerschaft in Deutschland.
Die erforderliche Finanzierung scheint gesichert. Allein in der jüngsten Finanzierungsrunde konnte der Lieferdienst Getir über 550 Millionen US-Dollar sammeln und damit seine Unternehmensbewertung auf über 7,5 Milliarden US-Dollar steigern. Die nötige Expertise für den deutschen Markt möchte sich der türkische Lieferdienst mit dem Ex-Deliveroo-Manager Simon Rötter sichern. Rötter werde das Vorhaben als Head of Operations unterstützen.
Europa-Rollout im vollen Gange - nächstes Ziel USA
Deutschland ist nicht der einzige ausländische Markt, den das Unternehmen bedienen möchte. Seit Ende Januar ist das Start-up in London aktiv und seit März auch in Paris. Als nächstes steht Amsterdam auf der Liste. Zudem sind bereits Vorbereitungen im Gange, um in den US-Markt einzusteigen.
Das in Istanbul ansässige Einhorn-Startup Getir wurde 2015 von den türkischen Unternehmern Nazim Salur, Gründer von BiTaksi; Serkan Bor Borançili, Gründer von GittiGidiyor sowie Tuncay Tütek ins Leben gerufen. Über die gleichnamige App können Nutzer eine große Auswahl an Artikeln zu Supermarktpreisen bestellen.
Ausgeliefert werden die Bestellungen über die violetten E-Roller mit Wiedererkennungswert. Seit seinem Erfolg hat der Lieferdienst viele Nachahmer gefunden – zu denen sich eigenen Angaben zufolge auch Gorillas-Chef Kağan Sümer hinzuzählt.