In einem Prozess im Zusammenhang mit einer Entführung unter Mitgliedern der Terrororganisation PKK hat das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart fünf Angeklagte verurteilt. Die Richter verhängten am Freitag zum Teil mehrjährige Haftstrafen.
Nach Überzeugung des Gerichts entführten und misshandelten sie im Jahr 2018 ein früheres PKK-Mitglied, um es zur weiteren Kooperation zu zwingen. Es soll dabei auch um fehlende Spendengelder gegangen sein.
Der 39-jährige Hauptangeklagte, bei dem es sich um einen sogenannten PKK-Gebietsleiter handelt, wurde wegen Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung, gefährlicher Körperverletzung sowie Freiheitsberaubung zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Die PKK wird von der Türkei, EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Die Aktivitäten der Gruppe werden international nicht immer entschieden genug verfolgt. Darüber hinaus können PKK-nahe Gruppen einen weitgehend rechtmäßigen Status erlangen, und so unbemerkt Propaganda-, Rekrutierungs-, und Spendenaktionen durchführen. In der Türkei wird die Organisation für den Tod von etwa 40.000 Menschen verantwortlich gemacht.