Zu einem offenbar rassistisch motivierten Übergriff ist es am Mittwoch an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof gekommen. Wie das Portal „Islamiq“ berichtete, hat ein 32-jähriger Mann in der Teilestraße ohne erkennbaren Anlass eine Muslimin mit Kopftuch ins Gesicht geschlagen und durch einen Wurf mit einer Glasflasche verletzt.
Muslimin stieg trotz blutender Kopfwunde in einen Linienbus
Der Angreifer ergriff die Flucht, als ein Zeuge sich dem Tatort näherte, um einzugreifen. Der 30-Jährige verfolgte den Täter und konnte ihn ergreifen. Die Muslimin stieg trotz einer blutenden Kopfwunde in einen Linienbus und fuhr weiter.
Passanten hatten in der Zwischenzeit die Polizei alarmiert, die den mutmaßlichen Angreifer festnahm und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzog. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt nun wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung aus einer fremdenfeindlichen Tatmotivation.
Rückgang islamfeindlicher Übergriffe nur wegen Corona-Beschränkungen?
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland nach vorläufigen Zahlen 662 islamfeindliche Straftaten verzeichnet. Dies ging aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Gegenüber dem Höchststand seit Beginn der Erfassung von 950 islamfeindlichen Straftaten im Jahr 2017 stellt dies zwar einen Rückgang dar. Allerdings ist noch mit Nachmeldungen zu rechnen, zudem haben Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren weniger an Gelegenheiten für rassistische Übergriffe in der Öffentlichkeit geschaffen.
TRT Deutsch
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