Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist während eines betrügerischen Fake-Telefonats mit einem Unbekannten, der sich als Vitali Klitschko ausgab, ein unüblicher Tonfall aufgefallen. Der angebliche Kiewer Bürgermeister sei gegen Ende des Videogesprächs ungewöhnlich fordernd geworden, sagte Ludwig am Samstag dem Sender ORF. „Aber es hätte mich jetzt nicht dazu gebracht, jetzt irgendwie das zu hinterfragen“, sagte er. „Nachdem in dem Gespräch keine verfänglichen Themen behandelt worden sind, ist das im konkreten Anlassfall sicher ärgerlich, aber kein großes Problem“, meinte der sozialdemokratische Ludwig.
Die österreichische Botschaft in Wien konnte am Samstag verifizieren, dass es sich um einen Fake-Anruf handelte, wie das Außenministerium in Wien mitteilte. Weder das Ministerium noch die Botschaft seien von Ludwigs Büro in die Organisation des Gesprächs eingebunden worden.
Ludwig sei direkt aus Kiew von Klitschkos Kabinettschef um das Videotelefonat gebeten worden, um für Hilfslieferungen aus Wien zu danken, sagte ein Sprecher Ludwigs der Deutschen Presse-Agentur. Das sei nichts Unübliches. „Das Gespräch wurde auf Englisch geführt, was zugegebenermaßen etwas befremdlich war“, fügte der Sprecher hinzu.
Nach Fake-Anrufen eines angeblichen Vitali Klitschko in europäischen Rathäusern, unter anderem in Berlin, fordert der Kiewer Bürgermeister Aufklärung. „Das ist kriminelle Energie. Es muss dringend ermittelt werden, wer dahinter steckt“, sagte Klitschko in einem Video, das „Bild“ am Samstag verbreitete.
dpa
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