In England sind acht Männer festgenommen worden, die unter Verdacht stehen, einen Fußball-Profi auf Twitter rassistisch beleidigt zu haben. Wie die Premier League am Freitag mitteilte, seien zudem vier weitere Personen verhört worden. Auslöser des Ganzen war, dass während des Spiels zwischen Manchester United und Tottenham Hotspur am 11. April „ein namentlich nicht genannter Spieler mit einer Reihe offensiver und rassistischer Äußerungen auf Twitter ins Visier genommen wurde“. Die zwölf Männer aus England und Wales haben mit ihren Aktionen „Rassenhass“ schüren wollen, hieß es in der Mitteilung.
Die rassistischen Äußerungen waren vom Online-Meldetool von Manchester United aufgegriffen und an die Polizei weitergeleitet worden. Die Polizei arbeitete sowohl mit Fußballclubs als auch mit Social-Media-Unternehmen und anderen Polizeikräften zusammen, um die Täter zu identifizieren. „Es gibt keinen sicheren Hafen für diese Art von missbräuchlichem Verhalten und wir sind entschlossen, entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um es auszurotten“, sagte Kriminalkommissar Matt Simpson.
Die Polizeiaktion fand statt, nachdem Englands Fußball-Clubs vom 30. April und bis zum 3. Mai mit einem gemeinsamen Social-Media-Boykott gegen rassistische Beleidigungen und Anfeindungen in den sozialen Netzwerken protestierten. Die Aktion soll die Netzwerke Facebook, Twitter und Instagram betreffen. Die Plattformen müssten mehr gegen den Hass im Netz unternehmen und zeigen, wie wichtig der fortwährende Kampf gegen Diskriminierung sei, hieß es da.
Zahlreiche Spieler englischer Clubs hatten zuletzt rassistische Angriffe in den sozialen Medien erlebt, darunter Marcus Rashford und Sadio Mané. Auch der englische Nationalspieler Jude Bellingham von Borussia Dortmund war betroffen.
dpa
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