Der niederländische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben zwei russische Spione entlarvt. Beide waren bei der russischen Botschaft als Diplomaten akkreditiert und wurden des Landes verwiesen, wie der Geheimdienst am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Die Russen kamen den Angaben zufolge vom russischen Geheimdienst SVR. Einer von ihnen habe ein „großes Netzwerk von Informanten“ vor allem in Unternehmen des High-Tech-Sektors aufgebaut. Diese hätten Zugang auch zu geheimen Informationen gehabt.
Der Geheimdienst machte nicht bekannt, welche Unternehmen oder Organisationen betroffen sind. Schwerpunkt der Spionage-Interessen waren dem Bericht zufolge Künstliche Intelligenz, Halbleiter und Nano-Technologie. „Diese Spionageaffäre hat sehr wahrscheinlich den Organisationen Schaden zugefügt, bei denen die Informanten gearbeitet haben oder noch arbeiten und damit möglicherweise auch der niederländischen Wirtschaft und nationalen Sicherheit“, heißt es in der Erklärung.
Der zweite Spion hatte dem Geheimdienst zufolge eine unterstützende Funktion. Die beiden Russen müssen in Kürze das Land verlassen.
Vor rund zwei Jahren war ein Einsatz russischer Geheimagenten bei der Chemiewaffenkontrollbehörde OPCW in Den Haag vereitelt worden.