Der slowakische Geschäftsmann Marian Kocner betritt den Gerichtssaal, um sein Urteil am 3. September 2020 in Pezinok, Slowakei, entgegenzunehmen. (Reuters)
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Im Mordfall Jan Kuciak hat ein slowakisches Gericht den Geschäftsmann Marian Kocner aus Mangel an Beweisen von dem Vorwurf freigesprochen, der Drahtzieher des Mordes an dem Enthüllungsjournalisten gewesen zu sein. Es sei nicht bewiesen, dass Kocner und die mitangeklagte Alena Zsuzsova den Mord in Auftrag gegeben hätten, sagte die Vorsitzende Richterin Ruzena Sabova bei der Urteilsverkündung am Donnerstag in Pezinok. „Das Gericht spricht die Angeklagten deshalb frei.“

Sabova verurteilte Kocner lediglich zu einer Geldbuße von 5000 Euro aufgrund illegalen Waffenbesitzes. Im Haus des Millionärs waren im Zuge der Ermittlungen 60 Kugeln Munition gefunden worden.

Der 27-jährige Kuciak, der als Journalist zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und slowakischen Politikern recherchiert hatte, war im Februar 2018 zusammen mit seiner Verlobten erschossen worden. Ausgeführt hatte den Mord der Ex-Soldat Miroslav Marcek, der deshalb im April zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Kuciak hatte sich auch intensiv mit den Geschäften von Kocners zahlreichen Unternehmen befasst. Die postume Veröffentlichung eines Artikels von ihm hatte Massendemonstrationen gegen die Regierung in Bratislava ausgelöst und schließlich zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Robert Fico geführt. Die Proteste ebneten zudem den Weg für die Wahl der Rechtsanwältin und Anti-Korruptions-Aktivistin Zuzana Caputova zur Präsidentin des Landes.

AFP