Der vom britischen Hersteller AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Corona-Impfstoff hat in Großbritannien die Zulassung erhalten. Die britische Regierung sei der Empfehlung der Arzneimittelbehörde (MHRA) gefolgt, das Vakzin zuzulassen, sagte ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Mit der Auslieferung werde am 4. Januar begonnen, kündigte Gesundheitsminister Matt Hancock an. „Hervorragend, 2020 mit so einem Moment der Hoffnung zu beenden“, erklärte Hancock im Kurzbotschaftendienst Twitter. Großbritannien ist damit das erste Land, in dem der vergleichsweise günstige Impfstoff eingesetzt werden kann. Unternehmenschef Pascal Soriot zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass der Impfstoff auch gegen die Corona-Mutation wirksam sei, die kürzlich in Großbritannien entdeckt wurde und die nach Experteneinschätzungen offenbar ansteckender ist als die bisher bekannte Variante.
Als erstes Land in Westeuropa erteilte eine Notfallzulassung für den Biontech-Impfstoff
Großbritannien war Vorreiter bei der Impfung gegen das Coronavirus. Als erstes Land in Westeuropa erteilte das Land Anfang Dezember eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff, der von dem deutschen Unternehmen Biontech zusammen mit seinem US-Partner Pfizer entwickelt wurde.
Die britische Regierung setzt allerdings vor allem auf das Vakzin von AstraZeneca und hat von diesem Impfstoff bereits im voraus 100 Millionen Dosen bestellt. Auf diesem Impfstoff ruhen große Hoffnungen, weil er vergleichsweise günstig ist und nicht bei so niedrigen Temperaturen aufbewahrt werden muss wie Konkurrenzprodukte wie beispielsweise das von Biontech-Pfizer.
Die britischen Behörden meldeten am Dienstag mit mehr als 53.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Insgesamt zählt das Land zu den am schlimmsten betroffenen in Europa und hat seit Beginn der Pandemie 2,3 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 71.500 Tote registriert.