Symbolbild: Aufnahme aus dem Flüchtlingslager Vasilika in Griechenland (Getty Images)
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In Griechenland ist eine niederländische Journalistin wegen der Beherbergung eines Asylbewerbers festgenommen worden. Ihr drohen eine 12-monatige Haftstrafe sowie eine Geldbuße. Die Korrespondentin wurde am 13. Juni unter dem Vorwurf festgenommen, den „illegalen Aufenthalt eines Ausländers in Griechenland unterstützt zu haben“, berichtete die britische Zeitung „The Guardian“ am Donnerstag.

Die Journalistin, die seit fast 40 Jahren auf der Insel Hydra lebt, geriet in den Fokus der Behörden, nachdem Inselbewohner die Polizei auf die Anwesenheit eines 23-jährigen Asylbewerbers aus Afghanistan aufmerksam gemacht hatten.

„Mehrere wütende Inselbewohner hatten sie [die Polizei] angerufen und behauptet, ich hätte eine 'verdächtige' Beziehung zu einem 'Illegalen' in meinem Haus“, zitierte „The Guardian“ die 61-jährige freiberufliche Korrespondentin. „Sie hielten mich fest, als ob ich eine Art Terroristin wäre. Sie ließen mich nicht einmal nach Hause gehen, um meine Tabletten und mein Deodorant zu holen.“

Die Polizei hatte Beugel sowie den afghanischen Asylbewerber über Nacht auf Hydra festgehalten, bevor beide zusammen in Handschellen nach Athen überführt wurden. Die Niederländerin widersprach den Darstellungen der Polizei. Es sei kein Geheimnis gewesen, dass der Flüchtling bei ihr gewohnt habe. Als Journalistin berichte sie über seine Geschichte.

„Die ganze Sache mit dem ‚Verstecken‘ ist lächerlich“, kritisierte sie. „Es gibt Briefe aus einem Gerichtsverfahren im Januar 2020, in denen steht, dass ich mich um ihn kümmere und für seinen Anwalt und Griechischunterricht bezahle.“

Beugel erklärte, dass der ursprüngliche Antrag des Afghanen auf Asyl in Griechenland wegen Übersetzungsproblemen bei der Anhörung abgelehnt wurde. „Er war nicht in der Lage, einen Termin bei der griechischen Asylbehörde zu bekommen. Er ruft schon seit Monaten an und hat keine Antwort bekommen“, hielt sie vor.

Beugel glaubt viel mehr, dass ihre Verhaftung im Zusammenhang mit anderen Beschwerden über die Schikanierung von Journalisten durch Polizei und griechische Behörden steht. Vassilis Papadopoulos, Beugels Anwalt, erklärte, dass das Vergehen, dessen Beugel angeklagt wurde, in der Regel als Schmuggeldelikt geahndet werde. Dieser Fall stelle daher eine klare „Verschärfung“ des Vorgehens gegen Flüchtlinge und Asylsuchende in Griechenland dar.

TRT Deutsch