In Belgien sind Tausende Hilfesuchende obdachlos, weil es in den Wohnheimen nicht genügend Plätze gibt. Rund 3000 Schutzsuchende warten nach Schätzungen der Behörde für die Unterbringung von Asylbewerbern (Fedasil) derzeit auf eine angemessene Unterkunft, die ihnen laut europäischem Recht zusteht. Nach Angaben der belgischen Behörde für Flüchtlinge und Staatenlose stellten 2022 knapp 37.000 Menschen einen Asylantrag. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspreche das einem Anstieg von 42 Prozent.
Fedasil-Sprecher Benoit Mansy bezeichnete die Situation für die Asylbewerber als inakzeptabel. Angesichts der gestiegenen Zahl von Asylanträgen im vergangenen Jahr reichten die insgesamt 33.500 Aufnahmeplätze nicht mehr aus, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zudem dauerten Asylverfahren zu lange, wodurch Wohnheimplätze im Durchschnitt 15 Monate lang besetzt blieben. Das sei viel zu lang.
In Deutschland müssen Asylbewerber nach Erkenntnissen des Deutschen Städte- und Gemeindebunds nicht auf Straßen übernachten. Auch wenn sich die Zahl der Schutzsuchenden 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhte (um knapp 47 Prozent) - im vergangenen Jahr stellten rund 218.000 Menschen einen Asylerstantrag.
20 Jan. 2023
dpa
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