22. November 2021, Izmir, Türkiye: Tauben sind am historischen Uhrturm am Konak-Platz in Izmir zu sehen. (AA)
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Die historische Hafenstadt von Izmir wurde 2020 in die Vorschlagsliste der UNESCO für das Weltkulturerbe aufgenommen. Sie besteht aus dem historischen Kemeraltı-Basar, den Stadtvierteln Basmane und Kadifekale, dem alten Smyrna, Yeşilova und den Yassıtepe-Hügeln. Sie wird als vielschichtiges Freilichtmuseum definiert, das Spuren aus der hellenistischen Zeit, dem alten Rom, der Byzantiner, der Osmanen und der modernen Türkei in sich vereint.

Spuren der jüngeren osmanischen Geschichte

Auf dem Gelände befinden sich wichtige Wahrzeichen von Izmir wie der Konak-Platz, der Uhrturm und der Kemeraltı-Basar. Der Konak-Platz ist ein Ort, an dem Besucher die Geschichte der osmanischen Modernisierung nachvollziehen können. Der Uhrturm mit vier Stockwerken und achteckigem Grundriss schmückt ebenfalls den Konak-Platz.

Der Turm wurde anlässlich des 25. Jahrestages der Inthronisierung des osmanischen Sultans Abdülhamid II. erbaut. Die Turmuhr war ein Geschenk des deutschen Kaisers Wilhelm II., der viele Städte in Anatolien mit Geschenken dieser Art bedachte. Der Kemeraltı-Basar, der als eines der größten und ältesten Open-Air-Einkaufszentren der Welt bekannt ist, weist mit seinen Moscheen, Kirchen und Synagogen selbst eine sehr bunte kulturelle Struktur auf. Der historische Basar Kemeraltı (was „unter dem Bogen“ bedeutet) wirkt mit seinen engen Gängen und Straßen, die sich bis zur antiken Agora erstrecken, ein wenig wie ein Labyrinth. Kemeraltı stammt aus dem 17. Jahrhundert und beherbergt Geschäfte, Restaurants, Kunsthandwerkstätten, Moscheen, Kaffeehäuser, Teegärten und Synagogen. Plan zur Verwaltung der historischen Stätten in Kraft gesetzt

Im Rahmen der Arbeiten zur Aufnahme der historischen Hafenstadt Izmir in die ständige UNESCO-Liste des Weltkulturerbes unter der Koordination des Präsidiums der historischen Hafenstadt Izmir wurde auch ein Plan zur Verwaltung der historischen Stätten in Kraft gesetzt. Aus diesem Anlass wird ein Dossier vorbereitet, das an das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus und anschließend an die UNESCO geschickt wird. Dadurch soll die Aufnahme des Gebiets in die Weltkulturerbeliste im August beschleunigt werden. Für die Vorbereitung des Dossiers werden in der Stadt verschiedene Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

Im Rahmen der dazugehörigen Studien wurde dem Kemeraltı-Basar im Zentrum der Stadt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht weniger als 34 historische Gebäude, die die muslimische, griechische, jüdische und levantinische Kultur von Izmir widerspiegeln, wurden vom Gouverneursamt mit einer Investition von rund acht Mio. Euro restauriert und in die Besichtigungsrouten aufgenommen.

Zu den restaurierten Gebäuden gehören das Herrenhaus Naturzade, der Mavi Kortejo (Blauer Cortijo; dt. Gutshof), die Alanyalı-Villen, das historische Regierungsgebäude, das alte Gebäude des Entbindungskrankenhauses, die Nationalbibliothek, das türkische Agora-Haus und die Akın-Passage in der Havra-Straße.

Historische Hafenstadt wird Izmirs dritte Weltkulturerbestätte

Der Gouverneur von Izmir, Yavuz Selim Köşger, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu (AA), man wolle die alte Identität der Stadt, die eines der wichtigsten Handelszentren im Mittelmeerraum ist, wiederherstellen. Köşge wies darauf hin, dass die ebenfalls zu Izmir gehörigen antiken Städte Pergamon und Ephesus bereits in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden seien. Die Arbeiten für die Aufnahme des Stadtzentrums in die ständige Liste befänden sich nun in der Endphase. Der Gouverneur fügte hinzu, dass die Aufnahme in die UNESCO-Liste den touristischen Wert der Stadt erheblich steigern dürfte.

„Außer Izmir gibt es nur wenige andere türkische Städte, die zwei Stätten auf der UNESCO-Liste haben. Mit drei Stätten auf der Liste wird Izmir noch weiter aufgewertet.“ Köşger ergänzte, dass die Arbeiten zur Aufnahme der Historischen Stadt Birgi, der Schlösser Foça und Çandarlı sowie der Burg Izmir Çeşme – die bisher nur auf der vorläufigen Liste stehen – in die ständige UNESCO-Liste ebenfalls noch nicht abgeschlossen sind.

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