Während der aktuellen Ausgrabungen am Theater der antiken Stadt Prusias ad Hypium in der Türkei haben Archäologen nun den Orchesterboden freigelegt. Der Archäologe Güldemet Yıldız Dursun von der Kulturbehörde der Stadt Düzce sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu (AA), dass das Theater eines der größten erhaltenen Bauwerke aus dieser Zeit sei. Es habe 2000 Jahre überdauert.
Bei den Ausgrabungen fanden sich auch Steinstatuen und Säulen. Die Werke dürften wahrscheinlich durch eine schwere Naturkatastrophe zerstört worden sein, da die Stadt in einer Erdbebenzone ersten Grades liegt.
Der Orchesterboden wird mit bewährten Methoden restauriert. Die Untersuchungen ergaben, dass der intakte Boden aus Mörtel bestand.
Die unterirdische Struktur blieb erhalten, obwohl die archäologische Stätte, die auf das 3. Jh. v. Chr. zurückgeht, mit neuen Strukturen bebaut wurde.
2000 Jahre alte Maskenskulpturen
Bei den Ausgrabungen im Theaterbereich wurden auch Medusen- und Maskenskulpturen sowie Figuren gefunden, die vermutlich 2000 Jahre alt sind.
Die antike Stadt Prusias ad Hypium war in früheren Zeiten unter den Namen „Hypios“ und „Kieros“ bekannt. Sie wurde von Prusias I. von Bithynien erobert, weshalb die Einwohner die Stadt zu Ehren ihres Königs benannten.
Aufgrund des opulenten Lebensstils seiner Bürger ging Bithynien jedoch in Konkurs. Das Volk von Bithynien vermachte das Königreich den Römern, wodurch der lateinische Einfluss auf die Stadt begann. Die Stadt war bereits architektonisch reich, blühte aber unter den Römern noch mehr auf. Sie wurde unter dem Namen „Prusias ad Hypium“ bekannt.
Danach ging die Stadt in die Hände der Osmanen über. Unter osmanischer Herrschaft wurde sie vom Sultan Osman Ghazi, dem Gründer des Reiches, an den Befehlshaber Konuralp Bey übergeben. Als einer der ersten türkischen Kommandanten war er an der Gründung des Reiches beteiligt. Daher wurde die Ortschaft nach ihm benannt.
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