Türkische Diyanet: Besuch der Kaaba im Metaversum ist kein gültiger Hadsch (Reuters)
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Der Besuch der Kaaba im Metaversum kann nicht als „echter Hadsch” angesehen werden, das hat das türkische Präsidium für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) verkündet. Zu diesem Schluss kam die Diyanet am Dienstag nach einer einmonatigen Beratung, wie „Hurriyet Daily News“ berichtet. Im Metaversum könne es keinen gültigen Hadsch geben, erklärte Remzi Bircan, Direktor der Diyanet für Hadsch- und Umrah-Angelegenheiten.

Saudi-Arabien hat die Kaaba für das Metaversum aufbereitet

Gläubige könnten der Kaaba im Metaversum einen Besuch abstatten, aber das werde niemals als echte Anbetung angesehen. Die Füße müssten Bircan zufolge vor Ort den Boden berühren, um der religiösen Pflicht zu genügen. Der Hadsch werde entsprechend erst durch den Besuch der heiligen Stadt im wirklichen Leben praktiziert.

Die Schaffung einer Metaverse-Version der Kaaba auf der Grundlage der „Virtual Black Stone Initiative“ von Saudi-Arabien wurde unter Muslimen in aller Welt kontrovers diskutiert.

Virtueller Schwarzer Stein

Das Land hatte den heiligsten Ort des Islam in das Metaversum gebracht. Auf diese Weise soll es den Muslimen ermöglicht werden, den religiös verehrten Felsen namens Hajar al-Aswad oder Schwarzer Stein in Mekka von zu Hause aus virtuell zu betrachten.

Bircan verglich den Vorgang mit einer Besichtigung des Archäologischen Museums in Istanbul im Virtual-Reality-Modus (VR). Wie im Fall der Besichtigung des Museums mit einer VR-Brille hätten die Saudis dieses virtuelle Reiseprogramm gestartet, um für die Kaaba zu werben.

Das Projekt wurde von der saudi-arabischen Behörde für Ausstellungen und Museumsangelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Umm-al-Qura-Universität ins Leben gerufen.

Der Urheber des Projekts ist die Haramain-Organisation, was für „die beiden Heiligtümer“ steht. Der Begriff bezieht sich auf Mekka und Medina – und insbesondere die beiden heiligen Moscheen.

TRT Deutsch