Symbolbild: Vatikan, Rom, 6. August 2006: Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (r.) gestikuliert während eines Gesprächs mit Papst Benedikt XVI. bei der wöchentlichen Audienz auf dem Petersplatz. (Reuters)
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Gegen eine weitere Spaltung der Gesellschaft durch Meinungsverschiedenheiten rund um das Coronavirus richtet sich der Wiener Kardinal Christoph Schönborn mit einem Appell an die Bevölkerung. Das Land sei lange nicht mehr so gespalten gewesen wie jetzt, schreibt er in „Heute“.

„Ein kleines Virus stellt uns vor eine gesellschaftliche Zerreißprobe“, so Schönborn. Unversöhnlich stünden die Positionen einander gegenüber, und das nicht nur in der Öffentlichkeit. Der Riss gehe „quer durch die Familien, den Freundeskreis. Ich erlebe es selber schmerzlich. Das Gespräch wird schwieriger, die Kommunikation bricht ab.“

Ein Patentrezept gäbe es wohl nicht. In der Impffrage gäbe es nur ein Dafür oder Dagegen. „Es liegt aber an uns, wie wir damit umgehen“, gibt der Kardinal zu bedenken. „Ist die Impffrage so wichtig, dass daran Beziehungen, Freundschaften zerbrechen müssen? Wenn wir uns schon nicht vertragen, so ertragen wir uns wenigstens!“ Etwas mehr Geduld und Respekt täten gut.

Verbissenes Festhalten an der eigenen Position statt ruhiges, sachliches Argumentieren brächte niemanden weiter, so Schönborn. Er habe „großen Respekt vor Ärztinnen, Ärzten und Pflegepersonal auf den Covid-Stationen. Sie behandeln alle gleichermaßen, Geimpfte wie Ungeimpfte.“ Mehr zum Thema: Nazi-Vergleiche: Österreichs Regierung wegen Impfpflicht unter Beschuss

TRT Deutsch und Agenturen