Bei Umfragen zur Corona-Impfung machen offenbar viele Menschen falsche Angaben. Wie eine noch unveröffentlichte Studie der Universitäten Konstanz und Mainz sowie der Technischen Universität Chemnitz zeigt, folgen Befragte bei ihren Antworten der „sozialen Erwünschtheit“. Die Hochschulen teilten am Montag mit, dass mit Hilfe unterschiedlicher Fragetechniken eine erhebliche Abweichung der Angaben zur Corona-Impfung nachgewiesen werden konnte.
Derzeit nähmen in Deutschland die meisten erwachsenen Menschen eine Impfung gegen Covid-19 als normativ erwünscht wahr - gleichgültig, ob sie die Norm persönlich für richtig oder falsch halten, hieß es weiter. „Dann entsteht ein Anreiz für Ungeimpfte, mit ihren Angaben von der Wahrheit abzuweichen, um eine Missbilligung durch wen auch immer zu vermeiden“, sagte Felix Wolter, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz.
Die Forscher fragten aus einem Pool von insgesamt 7530 Personen eine repräsentative Gruppe direkt nach ihrem Impfstatus und kamen auf eine Quote von 85 Prozent. Bei einer zweiten Gruppe wurde der Impfstatus durch indirekte Fragen ermittelt. Hier lag die Quote mit rund 75 Prozent zehn Prozentpunkte niedriger. „Damit unterstreicht unsere Untersuchung, dass konventionelle, direkte Befragungen nach dem Impfstatus gegen Covid-19 den tatsächlichen Anteil der geimpften Bevölkerung überschätzen“, sagte Jochen Mayerl von der TU Chemnitz.
epd
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