Mehr als einen Monat nach der Veröffentlichung eines Gutachtens zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln ist der darin belastete Geistliche Günter Assenmacher aus seinem Amt ausgeschieden. Der Offizial beendete seine Tätigkeit als Leiter des erzbischöflichen Gerichts zum 30. April, wie das Erzbistum am Montag mitteilte. Der Rücktritt sei das Ergebnis eines „einvernehmlichen Gesprächs“ mit Kardinal Rainer Maria Woelki am Vortag.
Der Erzbischof hatte Assenmacher unmittelbar nach der Vorstellung des Gutachtens am 18. März wegen darin festgestellter Pflichtverletzungen von dessen Amt entbunden. Der 69-Jährige soll in zwei Fällen eine unzutreffende Rechtsauskunft gegeben haben. Assenmacher arbeitete über 30 Jahre lang im Offizialat. Zu den Hauptaufgaben dieser erzbischöflichen Gerichte zählen unter anderem Eheverfahren zur Klärung des kirchlichen Personenstands.
Mehr dazu: Kirche: Bischöfe diskutieren über sexuellen Missbrauch und mehr
3 Mai 2021
Kölner Offizial Assenmacher tritt nach Pflichtverletzungen zurück
Vor dem Hintergrund eines Gutachtens zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Kölner Erzbistum wird der Offizial Günter Assenmacher von seinem Amt entbunden. Sein Rücktritt erfolgte nach einem „einvernehmlichen Gespräch“ mit Kardinal Woelki.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Studie: Obdachlose im Alltag meist sehr aktiv und strukturiert
Obdachlose müssen zur Bewältigung ihres Alltags sehr aktiv sein und täglich lange Wege zurücklegen, um öffentliche Hilfen nutzen zu können. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Raumnutzungsverhalten obdachloser Menschen in Köln untersucht hat.
Aufarbeitungskommission zu Missbrauchsvorwürfen in Homburg nimmt Arbeit auf
Zwischen 2010 und 2014 soll ein Assistenzarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum in Homburg „nicht notwendige Untersuchungen im Intimbereich“ vorgenommen haben. Nun wurde eine Aufarbeitungskommission ins Leben gerufen.
Frankreich: Bischöfe beraten über Entschädigung von Opfern sexueller Gewalt
Die Vollversammlung von Bischöfen im französischen Lourdes steht im Schatten des jüngst veröffentlichten Missbrauchsberichts. Zum Auftakt haben die etwa 120 Teilnehmer in einer Schweigeminute der Opfer von sexuellen Übergriffen gedacht.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.