Seit Jahrzehnten wissenschaftlich als überholt geltende Kategorisierungen von Menschen nach „Rassenmerkmalen“ sind an der Jenaplan-Schule in Erfurt jüngst zum Gegenstand eines Biologie-Tests geworden. Dies berichtete zuerst „MDR Thüringen“.
„Rassen“-Kategorisierung schon 2012 aus den Lehrplänen verschwunden
So sollten Schüler in dem Test für die 10. Klasse Menschen unterschiedlicher Herkunft auf der Grundlage äußerlicher Merkmale wie Haarstruktur oder Augenform bestimmten „Rassen“ und „Lebensräumen“ zuordnen.
Ausgegeben wurde dazu ein vom MDR dokumentierter Zettel mit Bildern von weißen, schwarzen und asiatischen Menschen, über denen die jeweils erwünschten Zuordnungen einzutragen waren. „Rassenkundliche“ Unterrichtsinhalte dieser Art sind seit 2012 nicht mehr Teil des Thüringer Lehrplans.
Lehrer muss sich vor Schulaufsicht erklären
Dass der verantwortliche Lehrer den Test aus rassistischen Beweggründen angesetzt habe, schließt das Bildungsministerium den Medienberichten zufolge aus. Es sei jedoch eine schulaufsichtliche Prüfung eingeleitet worden, im Zuge derer der Pädagoge erklären soll, warum er die wissenschaftlich überholten und pädagogisch fragwürdigen Inhalte in seinen Unterricht integriert habe.
Mehr zum Thema: „Eskimos, Neger oder Türken“ – Rassismus-Eklat an Volksschule in Österreich
28 Juni 2022
Erfurt: Schulamt ermittelt nach „Rassenkunde“-Test im Biologieunterricht
In der Erfurter Jenaplan-Schule mussten Schüler einen Biologie-Test schreiben, in dem sie Menschen anhand äußerer Merkmale bestimmten „Rassen“ und „Lebensräumen“ zuordnen sollten. Kategorisierungen dieser Art gelten als wissenschaftlich überholt.
TRT Deutsch
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