Der türkischstämmige Sprecher des Braunschweiger Stadtschülerrates, Atakan Koçtürk, ist vom Wachdienst einer Sicherheitsfirma aus seinem Büro geworfen und rassistisch beleidigt worden. Der Fall ereignete sich am Sonntag vor einer Woche, wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtete. Ein Wachmann hielt demnach Koçtürk offenbar für einen Einbrecher und verständigte die Polizei. Auch die Beamten sollen Koçtürk jedoch nicht geglaubt haben.
Obwohl der 22-Jährige dem Wachdienst den Schlüssel gezeigt habe, habe er die Sicherheitskraft nicht überzeugen können. Laut Koçtürk hat sich der Wachmann dabei rassistisch geäußert. Er könne sich nicht vorstellen, dass ein Türke Sprecher des Stadtschülerrats sei, soll er gesagt haben. Auch die Polizei habe die Angelegenheit nicht aufklären können. Niemand habe ihm zuhören wollen. Stattdessen habe man ihm die Schlüssel abgenommen. „Ich wurde behandelt wie ein Verbrecher“, so der Vorwurf.
Die Sicherheitsfirma soll daraufhin in einer schriftlichen Erklärung gegenüber der Stadtverwaltung die Anschuldigungen abgestritten haben, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Braunschweig. Zwecks Aufklärung des Sachverhalts sei nun der Geschäftsführer der Sicherheitsfirma zu einem Gespräch gerufen worden.
Koçtürk wird der Stadtverwaltung zufolge seinen Schlüssel zurückerhalten. Zudem soll er ein Schreiben bekommen, das ihn als Mitglied des Stadtschülerrates ausweist. Als Sprecher des Stadtschülerrates vertritt Koçtürk die Interessen von rund 35.000 Schülern in Braunschweig.