DITIB ruft Bundesregierung zu humanitärer Hilfe für Gaza auf / Photo: AA (AA)
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Der Muslimverband DITIB hat angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen an die Bundesregierung appelliert, sich für mehr humanitäre Hilfeleistungen für die notleidende Zivilbevölkerung einzusetzen. „Die humanitäre Tragödie in Gaza nimmt unerträgliche Maße an, das menschliche Leid und das Drama der palästinensischen Zivilbevölkerung erschüttert die Herzen der Menschen weltweit“, schrieb der Bundesverband (Köln) in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief an die Bundesregierung. Die DITIB forderte ein Ende der Gewalt und eine sofortige Waffenruhe. Der schon mehr als zwei Monate dauernde Krieg nehme dramatische Ausmaße an mit hohen Opferzahlen, mit Leid und Chaos für beide Völker.

Es gebe „keine Alternative zu Versöhnung und Frieden“, betonte der Bundesvorsitzende der Türkisch-Islamischen Union, Muharrem Kuzey. „Wir müssen uns gemeinsam für den nachhaltigen Frieden und für die humanitäre Hilfeleistungen in der Region einsetzen.“ Die DITIB forderte in dem Schreiben: „Die Bundesregierung muss in diesen herausfordernden Zeiten eine Stimme der Vernunft sein und lautstark für das Völkerrecht einstehen.“

DITIB ruft Bundesregierung zu humanitärer Hilfe für Gaza auf (AA)

Kuzey sagte: „Muslime sind höchst besorgt über die humanitäre Katastrophe und möchten helfen.“ Die DITIB werde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ alles unternehmen, um Hilfen in die Krisenregion zu organisieren. „Wir können das menschliche Leid, das rücksichtslose Töten und Sterben von Zivilisten - ungeachtet der Ethnie, des Glaubens oder der Weltanschauung - nicht länger ignorieren.“ Stimmen aus der Politik, die eine Waffenruhe fordern, sollten lauter werden. Die größte Islam-Organisation in Deutschland mit 15 Landesverbänden und rund 860 Moscheegemeinden verwies vor allem auf die Lage der Familien, Frauen und Kinder.

„Das Vorgehen der israelischen Regierung im Gaza darf nicht noch weiteres menschliches Leid hervorbringen“, hieß es in dem Brief. Es brauche „den Einsatz intensiver Friedensdiplomatie, um der Gewaltspirale ein Ende zu setzen.“

DITIB ruft Bundesregierung zu humanitärer Hilfe für Gaza auf (AA)

Israels Vernichtungskrieg in Gaza fordert mehr als 21.300 Todesopfer

Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen im Gazastreifen zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet. Ziel der israelischen Luftangriffe waren neben zivilen Wohngebieten Krankenhäuser, Schulen, Flüchtlingslager, Kirchen und Moscheen.

Zudem blockiert Israel seit über zwei Monaten die Einfuhr von Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Arzneien in die palästinensische Enklave. Nach jüngsten UN-Angaben droht rund einem Viertel der mehr als zwei Millionen Einwohner in Gaza der Hungertod. Die aus dem Norden des Küstenstreifens vertriebenen Palästinenser kämpfen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Südgaza ums Überleben.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 21.300 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen