Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins um 250 Basispunkte auf 42,5 Prozent angehoben. / Photo: AA (AA)
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Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins um 250 Basispunkte auf 42,5 Prozent angehoben. Das teilte die Bank am Donnerstag in einer Erklärung mit.

Die Bank erklärte, dass ihr geldpolitischer Ausschuss beschlossen habe, die geldpolitische Straffung schnell abzuschließen. Um diesen Prozess zu unterstützen, werde der Ausschuss „die quantitative Straffung fortsetzen, indem er die Palette der verwendeten Sterilisierungsinstrumente erweitert“.

Zudem würden „Auktionen zum Kauf von Einlagen in türkischer Lira organisiert, um den geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu stärken und die Vielfalt der Sterilisierungsinstrumente zu erhöhen“, hieß es in der Erklärung weiter.

Die Bank stellte auch klar, dass es keine Anpassungen der Höchstzinssätze für Kreditkarten und der Höchstprovisionssätze für Händler geben werde.

Der Schlüsselzins, der vor der Wahl bei 8,5 Prozent lag, ist nun 42,5 Prozent.

Reserven erreichen Rekordhoch

Die türkische Zentralbank gab ebenfalls am Donnerstag bekannt, dass ihre internationalen Reserven am vergangenen Freitag ein Rekordhoch von 142,53 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Die Reserven stiegen im Wochenvergleich zum 15. Dezember um 1,15 Milliarden US-Dollar, wie die Bank mitteilte.

Die Devisenreserven beliefen sich zum 15. Dezember auf 95,4 Milliarden US-Dollar, die Goldreserven auf 47,13 Milliarden US-Dollar. Im November beliefen sich die Gesamtreserven der Bank auf 136,7 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 8,3 Prozent im Monatsvergleich entspricht.

Die Devisenreserven stiegen um 11,2 Prozent auf 82,9 Milliarden US-Dollar und die Goldreserven um 4,6 Prozent auf 46,3 Milliarden US-Dollar, wie die Bank weiter mitteilte.

Türkiye eine potenzielle Erfolg für das nächste Jahr

Nach seinem deutlichen Wahlsieg im Mai hat Präsident Recep Tayyip Erdogan mit geldpolitischen Maßnahmen begonnen, internationales Kapital zurückzugewinnen. Auch die Zentralbank unter Hafize Gaye Erkan, die seit Juni unter ihrer Leitung steht, begann sofort mit der Anhebung der Zinssätze.

Türkiyes Fiskalpolitik könnte sich 2024 mit der anhaltenden Rückkehr ausländischer Investoren auszahlen, wie der Geschäftsführer von JPMorgan, Stefan Weiler, Reuters sagte. „Von unserer Seite aus sehen wir Türkiye als eine potenzielle große Erfolgsgeschichte für das nächste Jahr", sagte Weiler, der Leiter des Bereichs Schuldenkapitalmärkte für Zentral- und Osteuropa, Naher Osten und Afrika (CEEMEA) bei JPMorgan.

Neue Fiskalära für Türkiye

Nach der Ernennung von Mehmet Şimşek zum Finanz- und Wirtschaftsminister haben sich zudem deutliche Veränderungen in der türkischen Wirtschaftslandschaft vollzogen. Simsek betonte Transparenz, Konsistenz und Vorhersehbarkeit als Hauptprinzipien der türkischen Wirtschaftspolitik.

Seit den Wahlen im Mai stehen strukturelle Reformen zur Unterstützung des Kampfes der Zentralbank gegen die Inflation im Mittelpunkt der Agenda der Regierung.

Şimşek identifizierte die Senkung der Inflation, die Haushaltsdisziplin und die Reformen als die wichtigsten Säulen des mittelfristigen Wirtschaftsprogramms Türkiyes, das den Zeitraum 2024-2026 umfasst.

TRT Deutsch