Die Zentralbanken der Türkei und Katars haben ihr Währungsswap-Limit von fünf Milliarden Dollar auf 15 Milliarden Dollar angehoben. Das teilte die türkische Zentralbank (CBRT) am Mittwoch mit. Beim Währungsswap werden zwei Währungen zu einem vertraglich festgelegten Wechselkurs umgetauscht.
In einer Erklärung der CBRT betont, dass das Ziel des Abkommens mit Katar darin bestehe, den Handel in Landeswährungen zu erleichtern und die finanzielle Stabilität in beiden Ländern zu unterstützen.
Dieser Schritt erfolgte, nachdem Beamte des Finanzministeriums am Dienstag erklärt hatten, dass die Swap-Verhandlungen der Türkei anderen Ländern weitergingen.
„Die neue Ära wird ein Prozess sein, in dem wir Swap-Vereinbarungen in Landeswährungen viel effizienter durchführen werden“, erklärte der türkische Finanzminister Berat Albayrak auf der Tagung der Union der Kammern und Börsen der Türkei (TOBB) am Mittwoch.
Das türkische Finanzministerium und die Zentralbank führten in den letzten Tagen weitere bilaterale Gespräche mit Amtskollegen aus Japan und Großbritannien über die Einrichtung von Währungsswap-Linien. Mit Katar und China verhandelte Ankara über die Erweiterung bestehender Vereinbarungen.
Keine Swap-Linien mit IWF geplant
„Wir führen Einzelverhandlungen über Swap-Linien mit G20-Ländern, mit denen wir ein Handelsdefizit und ein Freihandelsabkommen haben“, hatte Albayrak bei einem Online-Meeting mit internationalen Investoren am 6. Mai gesagt. Er fügte hinzu, dass die Türkei keine Verhandlungen über Swap-Linien mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) plane.
Die türkischen und katarischen Zentralbanken hatten sich im vergangenen Jahr nach einem offiziellen Staatsbesuch von Präsident Recep Tayyip Erdoğan darauf geeinigt, den Umfang eines Währungsswap-Geschäfts auf fünf Milliarden Dollar zu erhöhen.
Ein vorheriges Abkommen im Wert von drei Milliarden Dollar wurde im August 2018 unterzeichnet, nachdem Katar ein Investitionspaket von 15 Milliarden Dollar für die Türkei zugesagt hatte.