Entlastungspaket: Reiche Haushalte profitieren mehr als arme (Sy,bolbild) (dpa)
Folgen

Haushalte mit einem hohen Einkommen profitieren nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) deutlich stärker von den bereits erfolgten und noch geplanten Entlastungsmaßnahmen als Haushalte mit einem geringen Einkommen. Das berichtete die Funke Mediengruppe unter Berufung auf die ihr vorliegende Berechnungen. Dem Bericht zufolge hat das IW alle bereits erfolgten und geplanten Maßnahmen aus den drei Entlastungspaketen des Bundes analysiert. Ein Singlehaushalt mit einem Bruttojahreseinkommen von 75.000 Euro würde demnach um 1.179 Euro stärker entlastet als ein Singlehaushalt mit einem Bruttojahreseinkommen von 25.000 Euro. Während ein Single mit 75.000 Euro Jahreseinkommen insgesamt um 2.689 Euro entlastet werden würde, wären es bei dem Single mit 25.000 Euro Jahreseinkommen nur 1.510 Euro.

Auch bei Familien gelte: Wer ein höheres Haushaltseinkommen hat, wird stärker entlastet. Bei einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern und einer Alleinverdienerin oder einem Alleinverdiener kämen bei einem Bruttohaushaltseinkommen von 75.000 Euro insgesamt 4.647 Euro zusammen. Bei einer Familie, die im Jahr dagegen nur 45.000 Euro als Haushaltseinkommen hat, wären es nur 3.552 Euro.

Relativ zum Einkommen gesehen würde dagegen die Familie mit 45.000 Euro um 7,9 Prozent ihres Bruttoeinkommens entlastet werden. Bei einer Familie mit 60.000 Euro wären es 6,8 Prozent (4.076 Euro), bei einer Familie mit 75.000 Euro 6,2 Prozent. Bei den Singles würde der Haushalt mit einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro um 6,0 Prozent entlastet werden, ein Haushalt mit 45.000 Euro Bruttojahreseinkommen um 4,1 Prozent (1.867 Euro), ein Haushalt mit 60.000 Euro um 3,7 Prozent (2.245 Euro) und der Haushalt mit 75.000 Euro um 3,6 Prozent. Kommen die Entlastungen wie geplant, würden sie nach IW-Berechnungen insgesamt rund 200,3 Milliarden Euro kosten. Der größte Posten ist demnach die geplante Gaspreisbremse sowie die Abschlagszahlung, die im Dezember eingehen soll, in Höhe von derzeit veranschlagten 96 Milliarden Euro. Es folgen der Ausgleich der kalten Progression mit 17,2 Milliarden Euro, die Mehrwertsteuer auf Gas mit 11,3 Milliarden Euro und die Strompreisbremse mit veranschlagten 11 Milliarden Euro.

epd