Symbolbild / Photo: DPA (dpa)
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Die Unternehmen in Deutschland wollen angesichts der Konjunkturkrise so wenig Personal einstellen wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Beschäftigungsbarometer sank im Februar auf 94,9 Punkte, nach 95,5 Zählern im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Firmenumfrage mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Februar 2021, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft im Griff hielt.

„Die wirtschaftlich flaue Entwicklung lässt die Unternehmen bei Neueinstellungen zögern“, kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. „Auch der Abbau von Arbeitsplätzen ist nicht mehr ausgeschlossen.“

In der exportstarken Industrie stehen die Zeichen allerdings noch auf Personalabbau. „Diese Entwicklung gilt für nahezu alle Branchen, so auch für den Handel“, hieß es. Die schwache Konsumentwicklung ist demnach vor allem für den stationären Einzelhandel ein Problem. Das laufende Geschäft soll daher mit weniger Personal geführt werden. Die schwierige Lage im Bau, der unter gestiegenen Material- und Zinskosten leidet, spiegelt sich dem Ifo-Institut zufolge ebenfalls in der Mitarbeiterentwicklung wider.

Ifo: Deutsche Unternehmen zögern mit Neueinstellungen (DPA)

„Im Dienstleistungssektor ist das Barometer zwar noch leicht positiv, aber die Einstellungsdynamik hat sich deutlich abgeschwächt“, so die Forscher. Ungebrochen sei hingegen die Bereitschaft, IT-Dienstleister und Berater einzustellen.

Europas größte Volkswirtschaft steht aktuell mit einem Bein in der Rezession. Sie ist im vierten Quartal 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft. Folgt im laufenden Quartal ein erneutes Minus, wird von einer technischen Rezession gesprochen. Nach Prognose der Bundesbank droht dies auch wegen der sich häufenden Streiks. Es sei „nicht auszuschließen, dass die diversen Streiks, unter anderem im Bereich Schienen- und Luftverkehr, die Produktion beeinträchtigen“, heißt es im aktuellen Monatsbericht. Im ersten Quartal könnte das Bruttoinlandsprodukt daher erneut etwas nachlassen.

Laut Industrieverband DIHK braut sich in Deutschland die größte Wirtschaftskrise seit mehr als 20 Jahren zusammen. Erst zum zweiten Mal in der Nachkriegsgeschichte dürfte es wieder eine Phase von zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung geben.

TRT Deutsch und Agenturen