Jay-Jay Okocha - Fenerbahçe (TRTSpor)
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Er lief in drei Begegnungen für die Eintracht gegen Galatasaray auf!

Okocha, der in der Saison 1992/1993 von Borussia Neunkirchen zu Eintracht Frankfurt wechselte, trat am 15. Juli 1992 in Deutschland in seiner ersten Partie für den neuen Verein gegen Trabzonspor an. Bei türkischen Fußballfans wurde er durch die Begegnung Eintracht gegen Galatasaray im Europapokalspiel 1992 bekannt, wo er mit seiner außergewöhnlichen Ballführung und den kurzen Einwurfvarianten in Erinnerung blieb. Okocha bestritt zudem am 24. Oktober 1993 ein Freundschaftsspiel im Ali Sami Yen-Stadion gegen Galatasaray.

Er schoss gegen Kahn ein unvergessliches Tor!

Augustine Azuka Okocha, der im Alter von 19 Jahren in der Bundesliga debütierte, übernahm im Laufe der Zeit den Spitznamen seines Bruders „Jay-Jay“ und wurde unter dem Namen Jay-Jay Okocha bekannt. Er erzielte 18 Tore in 90 Bundesligaspielen für die Eintracht. Doch seinen bemerkenswertesten Treffer erzielte er am 31. August 1993 in der Begegnung gegen Karlsruhe. Oliver Kahn stand damals für den Karlsruher SC zwischen den Pfosten. 23 Jahre nach dem Tor von Okocha gegen ihn verlautbarte er in einem Interview: „Okocha gelang ein sensationelles Tor gegen mich. Und mir wird noch immer schwindelig, wenn ich daran denke.“ Auch Slaven Bilic, ein bei türkischen Fußballfans ebenfalls bekannter Name, stand beim Tor von Okocha gegen Kahn als Abwehrspieler von Karlsruhe auf dem Platz. Der vormalige Präsident von Fenerbahce, Ali Sen, damals bemüht, ein starkes Team aufzubauen, um in der Saison 1995/1996 Meister in der türkischen Süper Lig zu werden, flog dafür nach Deutschland. Dort fiel ihm am 8. April 1995 bei der Bundesligabegegnung zwischen Karlsruhe und Eintracht Frankfurt neben dem Spieler Bilic, den er eigentlich scouten wollte, auch Okocha positiv auf. Nachdem aber der damalige Trainer von Fenerbahce, Tomislav Ivic, einen negativen Bericht über Okocha abgab, war dieser Transfer vom Tisch.

Von der Bundesliga in die Süper Lig!

Eintracht Frankfurt stieg am Ende der Saison 1995/1996 ab und verabschiedete sich vorerst aus der Bundesliga. Okocha nahm mit der Nationalmannschaft von Nigeria an den Olympischen Sommerspielen in Atlanta teil. Verantwortliche von Fenerbahce reisten damals zum Trainingslager der Nigerianer nach Miami und einigten sich mit Okocha auf einen Wechsel. Daraufhin flogen sie den afrikanischen Spieler mit einem Privatjet am 12. Juli 1996 nach Frankfurt zum Trainingslager von Fenerbahce ein und unterzeichneten die Vertragspapiere. Während Fenerbahce mit dem Spieler Okocha ein Jahresgehalt von 3 Millionen DM aushandelte, bekam Eintracht Frankfurt eine Ablösesumme von 3,5 Millionen DM für den Wechsel. Okocha flog letztlich zwei Tage später zurück ins Trainingslager seiner Nationalmannschaft in die USA und nahm das Training wieder auf. Die Nationalmannschaft von Nigeria mit Okocha im Trikot mit der Rückennummer 10 bezwang zunächst Brasilien im Halbfinale, dann Argentinien im Finale und gewann somit die Olympischen Sommerspiele 1996 von Atlanta. Das Trikot mit der Nummer 10 der argentinischen Nationalmannschaft trug damals Ariel Ortega, der in der Saison 2002/2003 für Fenerbahce spielte.

Seine roten Fußballschuhe wurden zum Trend!

Puma, Sponsor des nigerianischen Fußballspielers Okocha, hatte diesem nach seinem Wechsel zu Fenerbahce angeboten, rote Fußballschuhe für ihn zu fertigen. Rote oder andersfarbige Fußballschuhe waren zur damaligen Zeit nicht weit verbreitet. Okocha, der in dieser Hinsicht mutig agierte, bestritt sein erstes Spiel für Fenerbahce gegen Maccabi Tel Aviv und trug dabei seine roten Fußballschuhe. Nach dem Spiel in Israel zog Okocha auch in seinem ersten Heimspiel in Kadiköy, bei dem er gegen Samsunspor ein sehenswertes Freistoßtor erzielte, rote Fußballschuhe an. Puma ging es mit der Herstellung von roten Fußballschuhen um Aufmerksamkeit. Letztlich erreichte Puma sein Ziel, da im Anschluss daran viele Kinder und Jugendliche auf den Straßen oder Fußballplätzen mit roten Fußballschuhen bzw. Hallenschuhen zu sehen waren. Mit dem Start der Saison 1996/1997 schlossen sich auch weitere Fußballspieler in der türkischen Süper Lig diesem Trend an.

Er traf in allen Spielen gegen Galatasaray!

Nachdem Okocha zu Fenerbahce gewechselt war und Galatasaray zur gleichen Zeit Gheorghe Hagis Transfer über die Bühne brachte, begann man in der Sportöffentlichkeit Vergleiche zwischen den beiden neuen Trägern der Trikotnummern 10 zu ziehen. Während Hagi kurz vor seinem 32. Geburtstag stand, war Okocha 23 Jahre alt. Aufgrund einer Verletzung konnte Hagi bei der Begegnung zwischen Galatasaray und Fenerbahce am 8. September 1996 im Ali Sami Yen-Stadion nicht spielen. Okocha hingegen verwandelte einen Freistoß und sorgte zudem für eine Torvorlage. In der Derbybegegnung zwischen Galatasaray und Fenerbahce in der Rückrunde der Saison 1996/1997 in Kadiköy erzielte Okocha erneut ein Tor, während Hagi nach einem Foul an Okocha die erste rote Karte seiner Galatasaray-Karriere sah. Ein weiteres Merkmal von Okocha ist, dass er in allen Partien, in denen er gegen Galatasaray auf dem Platz stand, Tore erzielte. Er schoss in vier Ligaspielen gegen Galatasaray insgesamt vier Tore.

Er nahm die türkische Staatsbürgerschaft an!

Okocha, über den auch immer wieder in der TV-Show Televole berichtet wurde, legte sich mit einem Fotojournalisten an, der ohne Erlaubnis Fotos seiner Verlobten geschossen hatte. Okocha färbte sich hin und wieder die Haare und war in der Türkei auch in Werbespots der deutschen Marke Saba zu sehen. Im Oktober 1997 nahm Okocha, der nach seinen Treffern außergewöhnliche Torjubel an den Tag legte, die türkische Staatsbürgerschaft und den Namen Muhammed Yavuz an.

Löw wollte, dass er bleibt!

In den zwei Spielzeiten, in denen Okocha für Fenerbahce spielte, arbeitete er insgesamt mit drei Trainern zusammen. In der ersten Saison spielte er unter dem Trainer Sebastiao Lazaroni und dem Trainerduo Ridvan Dilmen/Todor Veselinovic, wohingegen in seiner zweiten Saison Otto Baric das Traineramt bei Fenerbahce innehatte. Während Okocha mit Fenerbahce seine erste Saison auf dem dritten Platz beendete, belegte die Mannschaft in seiner zweiten Saison den zweiten Platz. Die torreichste Zeit seiner Karriere erlebte er bei Fenerbahce. In 76 offiziellen Spielen für Fenerbahce gelangen ihm 32 Tore und 19 Torvorlagen. Okocha, der mit seinem Tor gegen Maccabi Tel Aviv maßgeblich an der ersten Teilnahme seiner Mannschaft an der UEFA Champions League beteiligt war, machte anschließend mit seiner individuellen Leistung in der Champions League auf sich aufmerksam. Während er sich mit Nigeria auf den Weg zur WM machte, kam sein Wechsel zu Paris Saint-Germain auf die Tagesordnung. Joachim Löw, der neuernannte Trainer von Fenerbahce, erklärte in seinem damaligen Bericht bezüglich Okocha, dass er ihn gerne im Team behalten wolle. Um seinen Protest gegen den Vorstand von Fenerbahce, der einen Wechsel nach Paris verhindern wollte, deutlich zu machen, trug Okocha auf dem Trainingsgelände Dereağzı Tesisleri das Trikot der nigerianischen Nationalmannschaft. Ein Tag vor Beginn der Saison 1998/1999 erklärte Okocha auf einer Pressekonferenz, er wolle das Team gerne verlassen und nicht am Saisonauftakt teilnehmen. Okocha, der für diese Äußerungen vom Fenerbahce-Vorstand kritisiert und von den Fans angefeindet wurde, wechselte für eine Ablösesumme von 17 Millionen US-Dollar zu Paris Saint-Germain. Obwohl er in seiner zweijährigen Karriere bei Fenerbahce keine Titel gewann, wird Okocha aufgrund seiner unvergesslichen Tore und seiner überragenden Technik in der Türkei weiterhin sehr verehrt. Jahre später trat Okocha für die Fans von Fenerbahce für das Ankündigungsvideo des Transfers von Mesut Özil, seinerseits schon als Kind ein Bewunderer Okochas, erneut vor die Kameras.