12.08.2023, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Fußball: DFB-Pokal, Hallescher FC - SpVgg Greuther Fürth, 1. Runde, Leuna-Chemie-Stadion. Fürths Julian Green (2.v.r.) reagiert auf dem Platz. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Julian Green vom Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth ist am Samstag beim 1:0-Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Halleschen FC rassistisch beleidigt worden. Den Sieg widmete Green nach dem Spiel auch einigen Anhängern der Hausherren: „Und ich freue mich auch für ein paar Fans von Halle, die mich als Affe bezeichnet haben.“

„Mein Spieler wurde mehrmals von den Zuschauern als Affe tituliert. Das ist nicht nur ein, zwei oder dreimal geschehen“, sagte auch Fürth-Trainer Alexander Zorniger während der Pressekonferenz nach dem 1:0 seiner Mannschaft. „Das Stadion ist zu 95 Prozent ausgelastet. Es waren genug Leute da, die hätten eingreifen können. So etwas gehört sich einfach nicht, egal ob es in Fürth, Nürnberg oder Rostock passiert“, sagte der Trainer.

Green bleibt ruhig - Zorniger platzt der Kragen

Green ließ sich von den Rufen nicht aus der Ruhe bringen und meldete den Vorfall auch nicht dem Schiedsrichter. „Ich wollte nicht, dass wir aus der Ruhe kommen, weil ich hier unbedingt gewinnen wollte“, betonte der 28-Jährige im Interview. „Ich denke, das tut denen am meisten weh.“

Sein Trainer Zorniger dagegen nahm kein Blatt vor den Mund. Er forderte Zivilcourage. „Wenn jemand das dritte oder vierte Mal Affe zu einem Spieler sagt, dann muss ich einfach sagen: Halt die Klappe! Ich kann’s nicht mehr hören“, sagte der Coach und fuhr fort: „Wir sind ein tolles Land - und dementsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, dann bekommt das braune Gesockse, das auch noch im Bundestag sitzt, immer mehr Oberwasser. Das darf nicht passieren. Das ist der Job von uns und nicht von Regierungen oder Institutionen.“

TRT Deutsch und Agenturen