Der türkische Verteidigungsminsister Hulusi Akar bei einer Rede in Libyen.  (AA)
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Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat den libyschen Warlord Khalifa Haftar vor einem Angriff auf türkische Truppen gewarnt. Im Falle von Feindseligkeiten würden die Milizen von Haftar zum legitimen Ziel der türkischen Streitkräfte werden, sagte Akar während seines Besuchs in der libyschen Hauptstadt am Samstag.

„Der Kriegsverbrecher und Mörder Haftar und seine Anhänger sollten wissen, dass sie im Falle eines Angriffs seiner Truppen auf türkische Streitkräfte als legitimes Ziel angesehen werden“, betonte der Verteidigungsminister in einer Ansprache vor türkischen Einheiten in Tripolis.

„Das sollten sie in ihre Köpfe bekommen. Wenn sie so etwas tun, werden sie nirgendwohin fliehen können“, sagte Akar an den libyschen Warlord gerichtet. „Jeder sollte dazu beitragen, hier eine politische Lösung zu finden. Jeder andere Schritt ist falsch.“

Zuvor hatte Haftar behauptet, dass sich seine Miliz auf eine neue Offensive vorbereiten würde. Dabei sprach er Drohungen an türkische Truppen aus, die im Land stationiert sind.

Die Türkei gilt als der wichtigste ausländische Unterstützer der international anerkannten Regierung Libyens mit Sitz in Tripolis, auch „Regierung der Nationalen Einheit“ (GNA) genannt. Die Haftar-Miliz erhält wiederum Unterstützung aus Russland, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten.

Zuletzt hatten die libyschen Kriegsparteien im Oktober ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Die Vereinten Nationen drängen auf einen politischen Dialog – mit dem Ziel der Durchführung von Wahlen im nächsten Jahr. Auch Russland forderte am vergangenen Mittwoch, die internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung in Libyen zu intensivieren.

Die türkische Unterstützung für die GNA-Regierung in Tripolis Anfang des Jahres half, eine 14-monatige Offensive von Haftar auf die Hauptstadt abzuwehren. Der Warlord hatte dabei beabsichtigt, die Regierung militärisch zu stürzen und die Kontrolle über ganz Libyen gewaltsam an sich zu reißen.

Ägyptische Delegation besucht Libyen

Als Zeichen einer Annäherung trafen sich Sicherheitsbeamte aus Ägypten – trotz Nähe zu Haftar – am Samstag mit Vertretern der GNA-Regierung in Tripolis. Es handelt sich um die erste ägyptische Delegation in fast sechs Jahren, die in der libyschen Hauptstadt eintraf.

Der Innenminister der libyschen Regierung, Fathi Bachagha, kam bei einem „hochrangigen Treffen“ mit der ägyptischen Delegation zusammen, an dem auch der stellvertretende Geheimdienstchef Ägyptens teilnahm, wie das Büro des Innenministers am Sonntag mitteilte. Imed Trabelsi, Chef des „Allgemeinen Sicherheitsorgans“ der GNA, nahm ebenfalls an dem Treffen teil.

Bei den Gesprächen sollen „Wege zur Stärkung der Sicherheitskooperation" und zur Festigung des Waffenstillstands gesucht worden sein. Die Delegation traf sich auch mit dem libyschen Außenminister, Mohamed Taha Siala.

Seit der Amtsenthebung des verstorbenen Führers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 haben sich in Libyen zwei Machtparteien herausgebildet – Warlord Haftar im Osten Libyens und die international anerkannte Regierung in der Hauptstadt Tripolis.

TRT Deutsch