Symbolbild: Das türkische Außenministerium (AA)
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Nach einem Todesfall an der Grenze zu Griechenland hat die Türkei am Sonntag die Geschäftsträgerin der griechischen Botschaft, Elen Vakali, in Ankara vorgeladen. Vakali wurde aufgefordert, Informationen über den Vorfall zu geben und eine umfangreiche Aufklärung einzuleiten, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Griechenland müsse außerdem Präventivmaßnahmen ergreifen, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen.

Unweit des Flusses Meriç in der nordwestlichen Provinz Edirne war am Samstag der türkische Staatsbürger Mehmet Durgun durch einen Schuss in den Kopf ums Leben gekommen. Laut einem Augenzeugen wurde Durgun durch grenzüberschreitende Schüsse aus Griechenland getötet. Es soll sich bei den Tätern um mehrere Personen in Zivil gehandelt haben.

Ein Bekannter des Opfers meldete die Tat der Polizei in Edirne. Gouverneur Ilyas Öztürk begab sich daraufhin in die Grenzdörfer, um sich zu informieren.

Seit Februar kommt es immer wieder zu Zwischenfällen an der türkisch-griechischen Grenze, nachdem sich tausende Flüchtlinge auf den Weg nach Griechenland machten. Griechische Grenztruppen halten die Menschen unter Einsatz von Gewalt zurück. Zurückgedrängte Flüchtlinge sprechen von menschenunwürdiger Behandlung. Einige Vorfälle wurden auch auf Videoaufnahmen dokumentiert.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Jahresbeginn rund 2700 Flüchtlinge die Grenze am Fluss Meriç nach Griechenland passiert. 2020 waren es knapp 6000 - im Jahr 2019 rund 15.000.

TRT Deutsch