Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), dringt vor der geplanten Einsetzung eines Untersuchungsausschusses auf eine gründliche Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes. Es müsse unter anderem untersucht werden, „was man hätte tun können, um die afghanischen Ortskräfte besser zu schützen und frühzeitiger außer Landes zu bringen“, sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die Aufarbeitung des letzten Jahres in Afghanistan sei ein „wichtiger Baustein“ der Einsatz-Bilanz.
Der Bundestag wollte in seiner am Donnerstag beginnenden Sitzung über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses entscheiden. Zuletzt hatte sich breite Unterstützung dafür abgezeichnet.
Die Bundeswehr hatte Afghanistan Ende Juni 2021 nach fast 20 Jahren verlassen. Im August beteiligte sich Deutschland dann an einer internationalen Evakuierungsmission, nachdem die Taliban wieder die Macht in dem Land übernommen hatten. Verschiedene Mitglieder der damaligen Bundesregierung wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) räumten seinerzeit ein, die Lage falsch eingeschätzt zu haben.
7 Juli 2022
Afghanistan-Einsatz: Wehrbeauftragte will gründliche Aufarbeitung
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, dringt auf eine gründliche Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. Es müsse unter anderem die Behandlung der afghanischen Ortskräfte untersucht werden, erklärte die SPD-Politikerin.
dpa
Ähnliche Nachrichten
Linken-Vize reagiert kühl auf Wagenknechts Ankündigung
Wagenknecht war mal das Aushängeschild der Linken. Doch sie will nicht mehr kandidieren. Für ihre lautstarke Forderung nach Frieden in der Ukraine erntet sie viel Beifall aus der Bevölkerung. Die Parteispitze hingegen zeigt ihr die kalte Schulter.
Selbe Kategorie
Bundesregierung will Haftbefehl für Netanjahu erst prüfen
Während der Haftbefehl gegen Netanjahu weltweit gefeiert wird, will sich die Bundesregierung noch nicht konkret dazu äußern. Die Union zeigt gar Solidarität mit dem israelischen Premier. BSW-Chefin Wagenknecht hingegen fordert ein Waffenembargo.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.