Menschen stehen im Flüchtlingslager Dschabalia in Gaza an, um eine kostenlose Mahlzeit zu erhalten. / Foto: DPA (dpa)
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Nach mehr als einem Jahr israelischer Angriffe auf den blockierten Gazastreifen gleicht die Lage der Zivilbevölkerung in der palästinensischen Enklave nach Worten der Welthungerhilfe einer „Apokalypse“. Trotz des Hungers und der Not der Menschen gelangten weiter zu wenig Hilfsgüter in den Küstenstreifen. „So eine massive Zerstörung und Verzweiflung der Menschen haben unsere erfahrenen Kollegen (...) in keinem anderen Krisengebiet der Welt erlebt“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Hilfsorganisation, Mathias Mogge.

Die Menschen lebten in Zeltlagern auf dem beschränkten Platz zwischen Meer und komplett zerstörten Gebäuden, während israelische Drohnen über das Gebiet flögen und es ständig israelische Luftangriffe und Schüsse gebe. „Es herrschen apokalyptische Zustände“, schrieb Mogge.

Humanitäre Krise in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel stoppte vor rund einem Jahr die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seither behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Mittlerweile ist die Infrastruktur in Gaza fast komplett zerstört und es gibt kaum noch unbeschädigte Gebäude. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Von den 36 Krankenhäusern in Gaza sind nur noch wenige teilweise in Betrieb. Zudem leidet laut zahlreiche Hilfsorganisationen ein Großteil der rund zwei Millionen Menschen an Infektionskrankheiten, die aktuell nicht behandelt werden können.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mindestens 42.600 Menschen getötet und mehr als 99.800 verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.

TRT Deutsch und Agenturen