Eine jüdische Marketing-Managerin des Tech-Konzerns Google hat aus Protest gegen die militärischen Geschäfte des Unternehmen mit Israel ihren Rücktritt angekündigt. „Ich verlasse Google diese Woche aufgrund von Vergeltungsmaßnahmen und Feindseligkeit gegenüber Arbeitnehmern, die sich äußern“, schrieb die Google-Mitarbeiterin Ariel Koren am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Google hat meine Position sofort ins Ausland verlegt, nachdem ich mich gegen die eine Milliarde Dollar schweren KI- und Überwachungsverträge mit Israel ausgesprochen hatte. Und das ist bei weitem kein Einzelfall“, erklärte Koren.
Koren wirft Google vor, kritische Stimmen im Unternehmen zu unterdrücken. Insbesondere beim Nahost-Konflikt und bei militärischen Verträgen gehe der Tech-Riese gegen interne Stimmen gnadenlos vor. „Ich habe immer wieder erlebt, dass Google palästinensische, jüdische, arabische und muslimische Stimmen, die sich über Googles Mitschuld an den Menschenrechtsverletzungen in Palästina Sorgen machen, systematisch zum Schweigen bringt“, so Koren, die bekennende Jüdin ist und seit sieben Jahren bei Google tätig war.
Ariel Koren hatte sich wiederholt öffentlichkeitswirksam gegen die Zusammenarbeit der Tech-Giganten Google und Amazon mit dem israelischen Militär im Bereich der künstliche Intelligenz und Überwachung eingesetzt. Seit Monaten protestierte Koren auf verschiedenen Wegen, um Google zum Rückzug aus dem „Projekt Nimbus“ zu bewegen.
Nach eigenen Angaben hatte Google Koren im November 2021 ein Ultimatum gestellt: Entweder stimme sie einem Umzug von San Francisco nach São Paulo in Brasilien zu oder sie verliere ihren Job. Koren klagte laut Berichten erfolglos dagegen.
31 Aug. 2022

Wegen Militärdeal mit Israel: Jüdische Google-Managerin kündigt
Aus Protest gegen die militärischen Geschäfte mit Israel hat Google-Managerin Ariel Koren gekündigt. Sie sei wegen ihrer Kritik Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt worden. Die Jüdin wirft Google die Unterdrückung von kritischen Stimmen vor.
TRT Deutsch
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